Warum bloß hält sich so hartnäckig der Glaube, Romanautoren hätten zu politischen Fragen besonders viel beizutragen? Nur weil jemand schöne Geschichten erfinden kann, muss er noch kein politischer Denker sein - wie das Beispiel Günter Grass zeigt. [SPON --> weiter]
Wie so oft, bin ich auch hier mit Jan Fleischhauer d`accord. Fleischhauer spricht Günter Grass schlicht das politische Urteilsvermögen ab.
Irgendein Missverständnis hat aus Schriftstellern, die schöne Geschichten erfinden, politische Großdenker gemacht, die zu allem Möglichen Auskunft geben sollen, zum Klimawandel ebenso wie zu den Nachtseiten der Globalisierung, dem Welthunger oder dem Nahost-Konflikt. Niemand käme auf die Idee, Gewichtheber zur Griechenlandkrise zu befragen, nur weil sie auch mal in Athen trainiert haben, oder Stabhochspringer, die irgendwann ein paar Aktien erstanden haben, zur Zukunft der Finanzmärkte. Man würde zu Recht erwarten, dass die Antwort durchschnittlich naiv, im besten Falle unfreiwillig komisch ausfiele.
ich bin Grass-Lleser seit 40 Jahren und war schon damals der Meinung, er solle zu politischen Themen besser schweigen. Nur dallas war er eher rechts, sozialdemokratisch nach der Revisionismustheorie von Eduard Bernstein. Ich war damals mit den meisten links von ihm. Danach legte es sich und erst als er die Wiedervereinigung ablehnte wegen Auschwitz, habe ich im Stillen gebetet, hättest Du doch nur geschwiegen, Grass. Nun ist Grass aber nur ein Beispiel für Sie und da bin ich in der Tat völlig anderer Meinung als Sie. Was Sartre, vor Stammheim, oder Camus oder Heinrich Böll zu sagen hatten, hatte Relevanz undwar ohne Beispiel. Kein Sportler oder jemand aus dem Showgeschäft hatte solch eine Reputation. Auch haben Schriftsteller sich stets gegen Unterdrückung eingesetzt und Utopien in Romanen aufgezeigt, die sonst niemand aufgezeigt hat. Also einverstanden, dass Grass und Walser mal für ein paar Jahre sich zu öffentlichen Dingen enthalten sollten. Nein zu Ihrer Feststellung, dass Schriftsteller kein anderes Sensorium für Moral und Gerechtigkeit hätten als ein Gewichtheber ode Stabhochspringer. Harry
Auch ich bin Grass-Leser und habe mich bis zur Rättin durchgequält. Gefallen oder überzeugt hat mich keines seiner Bücher, möglicherweise fehlt mir hier der intellektuelle Hintergrund. Die Blechtrommel haute mich auch nicht gerade vom Hocker und der Nobelpreis interessiert mich seit Grass ebenfalls nicht mehr. Charakterlich stufte ich Grass schon immer in die unterste Schublade ein. Ohne die linksreaktionäre Szene wäre Grass heute ein unbekannter Minirentner. Nicht ich, sondern Fleischhauer hat Schriftsteller mit Sportler oder sonstwas verglichen. Allerdings bin ich schon sicher, dass dass ich mehr Gewichtheber finden würde, die für ein politisches Amt geeigneter wären, als der Moralapostel Grass. Bei Satre haben Sie ja gerade noch die Kurve bekommen. Was er in Stammheim abgeliefert hat, war für mich ein linksreaktionäre. ideologische Tat, die ich bis dahin nur in einem inneren Kominternzirkel für möglich gehalten hätte. Logisch sind Schriftsteller oft Visionäre, treten für Unterdrückte ein aber ist dies auch eine Basis für die aktuelle Realpolitik? Also ich bin mir da nicht so sicher, bedenken Sie auch bitte, dass selbst ein Rudolf Augstein ein eher lausiger Politiker war.
lassen wir Ihre Aussagen bzw. Wertungen zu den Romanen zu Grass. Ihr Urteil zur Blechtrommel spricht nicht gerade für Ihre literaische Kompetenz. Bei der Rättin könnten wir uns eher verständigen. Egal. Es werden mindestens 5 Romane und seine Lyrik noch zitiert und gelobt werden, wenn von Herrn Fleischhauer oder von Ihnen und mir niemand mehr spricht oder sich erinnert. Charakterlich unterste Schublade ohne Begründung gehört in dieselbe. Grass sei nur durch linksradikale Szene bekannt geworden? jetzt mal im Ernst. Haben Sie sich jemals mit der Literatur der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre außeinandergesetzt? Wenn ja, dann zweifele ich an Ihrer Wahrnehmung und und Ihrem Verstand, wenn nein, dann sollten Sie sich solche Äußerungen verkneifen. Wie ich schrieb, geht mir auch Grass mit seinen Äußerungen zu Politik und anderen Dingen auf die Nerven, trotdem schätze ich ihn als Literaten. Während Leute wie Fleischhauer nichts vorweisen können, außer klugscheißerisch wie Grass von Dingen zu reden, von denen sie offensichtlich keine Ahnung haben. Harry
Zitat von Harry Hallerlassen wir Ihre Aussagen bzw. Wertungen zu den Romanen zu Grass. Ihr Urteil zur Blechtrommel spricht nicht gerade für Ihre literaische Kompetenz.
Darüber mag ich nicht streiten, allerdings liegen Sie mit der Kompetenz zumindest nicht ganz falsch.
Zitat von Harry HallerBei der Rättin könnten wir uns eher verständigen. Egal.
Der Butt und die Zwiebel sind auch zum Davonlaufen.
Zitat von Harry HallerEs werden mindestens 5 Romane und seine Lyrik noch zitiert und gelobt werden, wenn von Herrn Fleischhauer oder von Ihnen und mir niemand mehr spricht oder sich erinnert.
Schade, dass ich deshalb nicht mit Ihnen wetten kann, wie gerne würde ich darüber um eine Flasche Riesling wetten. Mit seinem Buch "Unter Linken" gelang Fleischhauer nicht nur exzellentes, sondern auch exaktes Portrait der deutschen Linken. Deshalb kann ich mir nur zu gut vorstellen, dass Fleischhauers Buch zu Unterrichtszwecken den Schülern und Studenten - in 100 Jahren - öfters gelesen wird, als Grass. Dieses Buch las ich in einer Nacht, es war einfach nur zu köstlich.
Zitat von Harry HallerCharakterlich unterste Schublade ohne Begründung gehört in dieselbe.
Ach was!? Sie brauchen bei Grass da tatsächlich eine Begründung? Welche wollen Sie denn, es gibt so viele! Das er die Waffen SS als eine antibürgerliche Organisation anhimmelte und dies über Jahrzehnte verschwieg? Das er die moslemischen Reaktionen, auf die Mohammed-Karikaturen, vehement verteidigte? Das er die "DDR" als eine kommode Diktatur bezeichnete? Das er sich nicht nur einmal als oberster Richter dieser Nation aufspielte? Seinen antideutschen Mist, den er vor seinen "Auswanderungen" nach Indien in die Welt setzte?
Zitat von Harry Haller Grass sei nur durch linksradikale Szene bekannt geworden? jetzt mal im Ernst. Haben Sie sich jemals mit der Literatur der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre außeinandergesetzt? Wenn ja, dann zweifele ich an Ihrer Wahrnehmung und und Ihrem Verstand, wenn nein, dann sollten Sie sich solche Äußerungen verkneifen.
Natürlich verdankt Grass der linken Szenerie seinen Erfolg, konservative Haushalte kauften den Schund doch nur, damit sie auf der Party mitreden konnten oder vor der Freundin angeben konnten. (Nicht Sie - aber ich)
Zitat von Harry Haller Wie ich schrieb, geht mir auch Grass mit seinen Äußerungen zu Politik und anderen Dingen auf die Nerven, trotdem schätze ich ihn als Literaten. Während Leute wie Fleischhauer nichts vorweisen können, außer klugscheißerisch wie Grass von Dingen zu reden, von denen sie offensichtlich keine Ahnung haben. Harry
Jetzt seien Sie mal mit den Grass-Kritikern nicht so streng.
Das Fleischhauer-Buch kenne ich nicht, deshalb kein Widerspruch zu Ihrem Lesevergnügen. Allerdings die Wette würde ich gerne annehmen und eine meiner besten Rotweinflaschen dagegensetzen. Mit Fleischhauer verbindet man in hundert Jahren einen ausgestorbenen Beruf , mit Grass Literatur. Man kann vieles an Grass kritisieren, aber er bleibt einer der wichtigsten deutschen Nachkriegsschriftsteller. Zur Rezeption der Blechtrommel. Das rechte katholische Milieu hat gegen die Blechtrommel gegeifert, das liberale und konservative Bürgertum hat ihn schon gelesen. Beweise? Nehmen Sie die Feuilletonbesprechungen in der FAZ, Süddeutschen etc. Zur Waffen-SS könnte ich noch einiges ausführen, ich schenke es mir. Schriftsteller gehören eh nicht auf einen Sockel. In diesem Sinne Harry
wenn ein Dorfdepp von Hitler oder Honecker schwärmt, ist es mir egal. Bei einen elitären Literaten sieht dies schon anders aus und wird nicht nur von mir anders gewichtet. Mit seinem Hintergrundwissen ist seine Aussage über die "kommode DDR" eine niederträchtige und schäbige Hetze.
Fleischhauers Buch sollten Sie lesen, es ist witzig, locker sowie etwas launig geschrieben. Im Buch erfahren Sie auch, dass bei den deutschen Linken der Drang zur eigenen "Miele"-Waschmaschine genauso groß war/ist, als zur sozialistischen Gesellschaft. Immer wenn ich einen Alt68er als einen Angehörigen der "linken Miele-Fraktion" bezeichne, kommt in mir eine klamheimliche Freude auf.
wenn ein Dorfdepp von Hitler oder Honecker schwärmt, ist es mir egal. Bei einen elitären Literaten sieht dies schon anders aus und wird nicht nur von mir anders gewichtet. Mit seinem Hintergrundwissen ist seine Aussage über die "kommode DDR" eine niederträchtige und schäbige Hetze.
Fleischhauers Buch sollten Sie lesen, es ist witzig, locker sowie etwas launig geschrieben. Im Buch erfahren Sie auch, dass bei den deutschen Linken der Drang zur eigenen "Miele"-Waschmaschine genauso groß war/ist, als zur sozialistischen Gesellschaft. Immer wenn ich einen Alt68er als einen Angehörigen der "linken Miele-Fraktion" bezeichne, kommt in mir eine klamheimliche Freude auf.
Hallo Bin Online!
Nun, mal sehen, vielleicht lege ich mir es noch zu und lese es. Aber zwei andere Einwände.
1. Grass hat Hitler als Hitlerjunge "verehrt". Mit Verlaub, dass hat er immer gesagt und auch seine Läuterung, nachdem er von Auschwitz gehört hatte und seine Hinwendung zur SPD, als er im Salzbergwerk die Streitereien zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten erlebte. Honegger hat er nie verehrt. Die kommode Diktatur war Blödsinn, da sind wir uns einig, aber es war keine Hetze. Aber Sie kennen Grass anscheinend nicht genug und fügen ihm Unrecht zu. Grass hat mit Schnurre 1961 als einziger Literat gegen die Mauer öffentlich protestiert, indem er einen offenen Brief an Anna Seghers schrieb. Er hat gegen Brechts Rolle 1953 das Theaterstück "Die Plebejer proben den Aufstand" geschrieben, was ihm deutliche Kritik von links einbrachte. Er hat immer die Dissidenten unterstützt. Wenn sie in den Westen kamen, gab er ihnen eine Wohnung und Geld, damit sie einen Start hatten. Er richtete einen Diskussionskreis mit Schriftstellern aus derr DDR in Ostberlin ein, der von der Stasi bespitzelt wurde. Er hat von diesen Aktionen keine Aufheben gemacht. Er hat einfach geholfen. Was ich ihm noch mehr vorwerfe als die kommode Diktatur, ist die Auffasung, dass die Wiedervereinigung wegen Auschwitz nicht möglich sei. Da konnte man wirklich an seinem Verstand zweifeln. Genug von Grass. 2. "Klammheimlich." Dieses Wort würde ich nie benutzen. Das hat aber persönliche Gründe. Irgendwann 1977 oder 1978 war Erich Fried in der Bochumer Uni und wollte über den Mescalero-Artikel dikutieren. Schweigen, auch ich habe leider geschwiegen. Warum habe ich und wahrscheinlich viele geschwiegen? Aus Angst, dass man vom Verfassungsschutz beobachtet wurde und viele wollten als Lehrer in den Staatsdienst, der Radikalenerlass ließ grüßen, dann aber auch aus Angst, von den kommunistischen Aktivisten fertiggemacht zu werden und natürlich auch von Fried, der mir sicher eindeutig dargelegt hätte, dass dieses Wort doch möglich war. Ich habe mich später immer für diese Feigheit geschämt und mir vorgenommen, nie mehr zu schweigen, wenn ich anderer Meinung bin, sondern meine Meinung zu äußern, auch wenn ich alleine steh. Ein kleiner Martin Luther. 3. Doch noch ein weiterer Einwand. Warum habe ich immer Bedenken, wenn von Renegaten über die "Alt-68er" gelästert wird? Sie haben, bei allen Fehlern und Unsinn, den sie verbreiteten, mehr für die Demokratieentwicklung und die freie Luft in der BRD getan als alle Fleischhauers und Broders und Dickmanns zusammen. Da bleibt dann immer ein schales Gefühl zurück. Aber ich werde es wahrscheinlich trotzdem lesen, allein um Ihnen die klammheimliche Freude etwas zu verderben. Böse nee!
Ist etwas länger geworden, aber manchmal ist dies auch nötig. Druschba Harry
nie würde ich Grass seine Mitgliedschaft in der SS vorwerfen, wenn er sich nicht in widerlichster Art zum Richter über die gesamte Nation aufgespielt hätte. Im Prinzip halte ich Grass lediglich für einen eitlen, egoistischen Narzisst. Ein kleines Marketing-Genie ist er, ja genau, jetzt habe ich es auf den Punkt gebracht! Klar wird der ein oder andere Zirkel auch in Zukunft Grass lesen, den meisten wird er allerdings unbekannt bleiben. Mit einem Böll wird er wohl nie verglichen werden, der Herr Graß (so wird er eigentlich geschrieben).
Siegfried Lenz und Ernest Hemingway waren mir ebenfalls lieber.
Zu den lieben 68ern noch ein Wort. Von Leuten, die permanent vom "Schweinestaat" oder "Scheißsystem" reden und denen es gleichzeitig mit der eigenen Verbeamtung nicht schnell genug geht, weiß ich einfach nicht, was ich davon halten soll. Wobei das Ergebnis ja bekannt ist, wir haben faule, unmotivierte Lehrer, eine gierige Beamtenschaft und hirnrissige Richter. So gesehen bewirkten die 68er sicher etwas. Damit nach der bleiernen Zeit die Luft freier wurde, dafür sorgte auch die Musik und das Kino, also die Kultur. Das bei der Weiterentwicklung der Demokratie die 68er ihren Anteil hatten, ist unbestritten, nur um die Höhe des Anteils können wir noch reichlich streiten.
nie würde ich Grass seine Mitgliedschaft in der SS vorwerfen, wenn er sich nicht in widerlichster Art zum Richter über die gesamte Nation aufgespielt hätte. Im Prinzip halte ich Grass lediglich für einen eitlen, egoistischen Narzisst. Ein kleines Marketing-Genie ist er, ja genau, jetzt habe ich es auf den Punkt gebracht! Klar wird der ein oder andere Zirkel auch in Zukunft Grass lesen, den meisten wird er allerdings unbekannt bleiben. Mit einem Böll wird er wohl nie verglichen werden, der Herr Graß (so wird er eigentlich geschrieben).
Siegfried Lenz und Ernest Hemingway waren mir ebenfalls lieber.
Zu den lieben 68ern noch ein Wort. Von Leuten, die permanent vom "Schweinestaat" oder "Scheißsystem" reden und denen es gleichzeitig mit der eigenen Verbeamtung nicht schnell genug geht, weiß ich einfach nicht, was ich davon halten soll. Wobei das Ergebnis ja bekannt ist, wir haben faule, unmotivierte Lehrer, eine gierige Beamtenschaft und hirnrissige Richter. So gesehen bewirkten die 68er sicher etwas. Damit nach der bleiernen Zeit die Luft freier wurde, dafür sorgte auch die Musik und das Kino, also die Kultur. Das bei der Weiterentwicklung der Demokratie die 68er ihren Anteil hatten, ist unbestritten, nur um die Höhe des Anteils können wir noch reichlich streiten.
Hallo Bin Online.
diese Äußerungen verlangen nach einer Antwort. 1. Grass. Nun ist er unbetsritten eitel, selbstgefällig, aber ich schätze ihn als Lietraten und nicht als lieben Menschen. Auch das Marketing-Genie ist Unsinn, aber wir wollen darüber nicht streiten. Hemingway war als Mensch auch nicht gerade ein lieber. Dieses Machogetue kann man doch heute nicht mehr lesen. Der gute Siggi ist übrigens mit Grass befreundet und hat außer den frühen Erzählungen und der "Deutschstunde" nichts geschrieben, was an Grass heranreichte. Natürlich kann man das anders sehen.
2."Die" "68er". Lieber Bin Online, ich muss doch nicht darauf aufmerksam machen, dass es "die " nicht gibt. Wie immer im Leben gibt es liberale, nette, rechthaberrische, höfliche, dumme, intelligente usw. 68er. Ich kenne viele, die nicht verbeamtet sind, aber lassen wir das. Wir haben faule und unmotivierte Lehrer, gierige Beamte und hirnrissige Richter. Ich drücke mich sehr höflich aus. Wer die heutigen Richter, herabsetzt gegen die Richter in der Weimarer Republik oder im 3. Reich oder noch in den fünfziger und sechziger Jahren in der BRD, der sollte sich wirklich einmal mit diesem Kapitel deutscher Rechtsgeschichte beschäftigen, bevor er solchen Unsinn verbreitet, ich versuche stets, nicht persönlich zu werden, aber hier geht es nicht anders. Zu den Lehrern werde ich in meiner Besprechung des Buches Ihres Favoriten Fleischhauer etwas näher eingehen. Ich habe mir das Buch besorgt und mit dem Kapitel über die Bildung begonnen. Weil ich da durchaus recht gute Kenntnisse habe. Mir sträuben sich jetzt noch die grauen Haare über den dort verbreiteten Unsinn. Auf die gierigen Beamten gehe ich nicht ein. Was ich nicht verstehe, wie man sich über "Schweinestaat" und "Scheißsystem" zu Recht, zu Recht!!!!! ärgert und dann gleichzeitig auf diesem Niveau über hirnrissige Richter, gierige Beamte, faule Lehrer schreibt. Schon in Ihrem Statement über Hartz IV -Empfänger, die Sie als Gesindel bezeichnen, war ich geschockt. Wie Sie doch wissen, bin ich schon einmal einem Forum ferngeblieben, wo man diese Ausdrucksweise pflegte. Ich fände es schade, wenn ich auch hier die Segel streichen müsste. Vielleicht konnte ich Sie etwas nachdenklich machen oder alles war ja nur ein Versehen. In diesem Sinne grüßt ganz herzlich Harry
ich habe die heutige Beamten- und Richterschaft doch nicht mit der aus dem 3. Reich gleichgestellt. Jeder macht halt auch seine Erfahrungen und ich prangere halt gerne die Widersprüche an, die ich in meinen Umfeld so sehe. Das man eine Gesellschaftsschicht, Jahrgang etc. nicht pauschal verurteilen kann, sollte Konsens sein und Sie dürfen davon ausgehen, dass ich dies auch bei einer überzeichneten Ausdrucksweise nicht vergesse. Im Hartz4-Strang habe ich übrigens nicht pauschaliert und eben nicht "die" Hartz4ler gemeint, sondern nur einen Teil davon.
Hallo Bin Online, o.k. Schwamm drüber. Ich bin selbst auf etliche 68er, die mich auch sozialisiert haben, sauer, weil sie mir von vielen hervorragende Wissenschaftlern oder Literaten abgeraten haben, nur weil diese nicht den neuesten Jargon mitmachen wollten. Daher bin ich, was die pejorative Sprache angeht, sehr sensibel und empfindsam. Eebnso ist es mit der Politikerschelte ud Richterschelte. Die meisten Richter sind im Gegensatz zu den Richtern unserer Vergangenheit völlig in Ordnung, wenden die Gesetze an, wie es von ihnen erwartet wird. Dass manche Urteile nicht jeden Beifall finden, liegt in der Natur der Sache, aber es gibt keine haarsträubenden Urteile mehr wie noch in den fünfziger und sechziger Jahren. Von 3. Reich ganz zu schweigen. Zu den Lehrern sage ich ja etwas in meinen Ausführungen zu Fleschhauer. Wir können uns gerne über die Leistungen und Übertreibungen und Aporien der 68er unterhalten, allerdings dann auf eingeschränkte Themen, da die Diskussion sonst auszuufern droht. In diesem Sinne viele Grüße Harry Haller