Du sagst es; aber was wird sich der ach so "liberale, demokratische deutsche Staat" wohl einfallen lassen? Es ist ihm bisher nichts Besseres eingefallen als die doppelte Staatbürgerschaft und die uneingeschränkte Nachzugsbewilligung. Umgekehrt hat bisher jeder Mut gefehlt. Und das Schlimme daran; es wird sich nichts ändern. Der BND macht sich Sorgen um "islamisten, die aus Syrien wieder einreisen" anstatt sich um die hiesigen "Gäste" zu kümmern, die sich absolut nicht integrieren wollen. Und diese Leute erhalten KEIN Geld aus der Türkei, sondern von uns. Und lassen es sich sehr gut gehen, auch wenn es deiner Meinung nach "nur" 40% sein sollten. Diese ZAhl ist wohl eher fiktiv und wahrscheinlich zu hoch. Die HAuptwähler des Despoten sind ohnehin, wen wundert das eigentlich, die "bildungsfernen und landwirtschaftlich geprägten Schichten", im entsprechenden Schluss also ist über die Hälfte der Bevölkerung dümmer als der Durchschnitt?? Jedenfalls wird sich binnen JAhresfrist weisen, welche Möglichkeiten sich für den "Führer aller Türken" auftun, wenn es denn erreicht werden könnte, eine 2/3 MEhrheit für die VErfassungsänderungen, die er anstrebt, zu erhalten. Dann sind Parlamentswahlen. MAl sehen wie die dann manipuliert werden mittels der AKP und des "unabhängigen und parteilosen" Präsidenten.
Gestern noch wunderte ich mich, dass bislang keine Reaktionen aus BErlin zu hören oder lesen waren. HEUTE(!) kam diese dann: Merkel gratulierte artig, sparte aber das Thema der unerwünschten Entwicklung im Lande eines Nato-Partners aus. Auch ist die Skepsis in den unterschiedlichen Parteien anscheinend größer als erwartet. Wenn auch die Äußeerungen wenig repraesentativ sind. "Der Weg in einen islamistischen Unterdrückungsstaat sei vorgezeichnet,so Sevim Dagdelen(Linke) oder " Eine weitere Entdemokratisierung in Richtung Putin darf es nicht geben" so Claudia Roth(Grüne)..
Die Türkei ist ja nicht erst seit gestern ein Unrechtsstaat, dies wollten unsere linksliberalen Politiker nicht sehen. Lies Erdogan mal einen Journalisten abknallen, dann wurde darüber gerade einmal am Rande berichtet. Eine klare Kante gegen einen EU-Beitritt fuhr eigentlich immer nur die CSU. Die CDU hielt sich dabei etwas zurück und unsere geschätzte SPD tat so, als wenn die Welt unterginge, wenn die Türkei nicht in die EU aufgenommen wird. Martin Schulz sprach sich ja noch beim letzten EU-Wahlkampf dafür aus.
Zitat von Andreas ScheuerDie CSU habe immer Klartext gesprochen, dass die Türkei nicht in die EU gehöre, sagte Scheuer. Nun erwarte die Partei, dass auch "alle anderen zu dieser Einsicht gelangen". "Vielen dämmert es jetzt endlich, wenn man sich nur Erdoğans Reden und Taten genau anschaut.
Die Türkei ist eine demokratische Republik in Vorderasien und Südosteuropa. Der Einheitsstaat ist seit seiner Gründung im Jahr 1923 laizistisch und kemalistisch geprägt; er wurde nach dem Ersten Weltkrieg der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches. (Wikipedia)
Nach Erdogans Willen soll das Staatsoberhaupt, das bisher eher repräsentative Aufgaben hatte, mit neuen Befugnissen ausgestattet werden. Kritiker werfen Erdogan vor, das Land zu spalten und seine eigenen Anhänger zu bevorzugen........... bei der Erdogans Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) einen klaren Sieg errungen hatte. WAS an dieser Partei und dem Herrn Erdogan ist den gerecht???? Und WAS versteht man in dieser Partei bzw. WAS versteht Herr Erdogan unter Aufschwung???? Rückschritt in seine verkappte Religion???? Religion und Staat sollten doch einmal streng getrennt werden. Die Türkei unter Führung von diesem diesem Pfosten wird sich NICHT zu dem entwickeln, was sie sein soll/will: nämlich zu einer Demokratie.
Gegner von Herrn Erdogan werden jetzt schon systematisch verfolgt und ausgeschaltet. Und das wird sich jetzt erst Recht verschlimmern. Herr Erdogan ist genauso ein lupenreiner Demokrat wie der Herr Putin in Russland!!!!!
Mit dieser Einschätzung stehst du zwar nicht allein, und sie könnte Realitaet werden. Der wirtschaftliche Aufschwung in Teilen der Türkei ist indes unbestreitbar. Nur, ob das so bleiben KANN unter den jetzt entstsandenen Voraussetzungen, ist offen. Das wird sich erst binnen JAhresfrist nach den dortigen Parlamentswahlen heraus stellen. Ich hoffe nur, dass da die nötigen Mehrheiten nicht zustande kommen. Verfassungsänderungen hätte er schon längst angehen wollen, aber das geht nun mal nicht ganz so einfach. Und Ministerpräsident konnte er auch nicht nochmal spielen. Der Vergleich mit Putin erscheint mir daher nicht so falsch.
Ohne die Mitgliedschaft in der EU zu befürworten machen wir uns aber nichts vor: Europa braucht die Türkei, denn ohne oder gar gegen die Türkei werden die Konflikte in Syrien und im Irak kaum lösbar sein. Ferner: um die EU bei Energielieferungen unabhängiger von Russland zu machen wird Ankara nun mal gebraucht. Das alles stärkt das übersteigerte Selbstbewusstsein Erdogans. Die Kritiken aus Brüssel und Berlin an seinen Rüpeleien und Muskelspielen verkümmern zu diplomatischen Floskeln.
Hinzu kommt, dass gerade wir Deutschen auch innenpolitisch an einer stabilen und liberalen Türkei interessiert sein müssen. Die Auseinandersetzungen um den Gezi-Park, aber auch die Zuspitzung im kurdischen Nord-Irak haben zeigen, wie schnell ferne Konfliktherde uns heute plötzlich sehr nahe kommen können.
Wie also sollte man mit Erdogan umgehen? Weder belehrend noch verzagt. Es hilft nur der beharrliche, konstruktive Diskurs, so schwierig und frustrierend er auch sein dürfte. Erdogan ist nicht die Türkei. Und so mancher, der sich unangreifbar wähnte, landete rasch und hart auf dem Boden der Realität. Auch wenn ich mir das bei Erdogan derzeit nur äußerst schwer vorstellen kann.
Wie ich schon angedeutet hatte: Der Löwenanteil ist durch die "Religion" gebunden, von der Bildung mal ganz abgesehen, die wohl als nicht überall ausreichend bezeichnet werden darf. Der Anteil der USA-Türken ist ohnehin der kleinste, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Wie allerdings erklären wir den sehr hohen "Erdogan-Anteil" in der BRD? Welche der Phänomene , die hier allgemein als ausschlaggebend beschrieben wurden, trifft hierzulande zu??
Die Wahlbeteiligung der Türken war in Österreich gering. So gesehen sind die Erdogan Gegner nicht zur Wahl gegangen.
Wir sollten die Wahl von Erdogan in der Türkei respektieren, wenngleich das Ergebnis vielen Europäern nicht gefällt.
Vergleich Irak - dort hat auch der Maliki die Wahl gewonnen. Sie haben seit Monaten keine Regierung zusammengebracht, währenddessen die IS-Terroristen ein Drittel des Landes unter Kontrolle gebracht haben. So gesehen scheint mir die Türkei stabiler als der Irak.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann lag die durchschnittliche Wahlbeteiligung, bei den im Ausland lebenden Türken, im Durchschnitt bei 8 oder 9%. Erdogan konnte also nicht viele seiner Anhänger mobilisieren. Die anderen Kandidaten aber auch nicht.
Zitat von 64Werner im Beitrag #21Ohne die Mitgliedschaft in der EU zu befürworten machen wir uns aber nichts vor: Europa braucht die Türkei, denn ohne oder gar gegen die Türkei werden die Konflikte in Syrien und im Irak kaum lösbar sein.
Bis jetzt hat die Türkei nicht viel geholfen, damit die Konflikte lösbarer werden. Im Gegenteil, sie lieferten der ISIS Waffen, griffen aktiv ins Kriegsgeschehen ein, in dem sie einen syrischen Hubschrauber und einen Jet abschossen.
Zitat von 64Werner im Beitrag #21Ferner: um die EU bei Energielieferungen unabhängiger von Russland zu machen wird Ankara nun mal gebraucht. Das alles stärkt das übersteigerte Selbstbewusstsein Erdogans. Die Kritiken aus Brüssel und Berlin an seinen Rüpeleien und Muskelspielen verkümmern zu diplomatischen Floskeln.
Deshalb ist es so wichtig, erneuerbare Energien zu erschließen. Wir können uns doch nicht für Jahrzehnte von solchen Subjekten wie Putin und Erdogan abhängig machen. Da erscheint mir Atomstrom, oder Gaslieferungen per Schiff aus anderen Ländern, als die bessere Alternative.
Zitat von 64Werner im Beitrag #21Hinzu kommt, dass gerade wir Deutschen auch innenpolitisch an einer stabilen und liberalen Türkei interessiert sein müssen. Die Auseinandersetzungen um den Gezi-Park, aber auch die Zuspitzung im kurdischen Nord-Irak haben zeigen, wie schnell ferne Konfliktherde uns heute plötzlich sehr nahe kommen können.
Eine liberale Türkei werden weder unsere Kinder, noch unsere Urenkel erleben. Hier in Deutschland gestatten wir den türkischen Nazis (Graue Wölfe) zu demonstrieren und wenn Türken "Juden ins Gas" skandieren, werden sie nicht strafrechtlich verfolgt, im Gegenteil, unsere Polizei beschützt diese Leute. Vielleicht sollten wir unsere Gesetze und die Praktiken der Polizei und Justiz überdenken, bevor wir Kalif Herrn Erdogan weiter in den Hintern kriechen. Wäre ja auch eine Möglichkeit.
Zitat von 64Werner im Beitrag #21Wie also sollte man mit Erdogan umgehen? Weder belehrend noch verzagt. Es hilft nur der beharrliche, konstruktive Diskurs, so schwierig und frustrierend er auch sein dürfte.
Hier plädiere ich für Isolation, so wie man es mit dem Wonneproppen in Nordkorea macht.
Zitat von 64Werner im Beitrag #21Erdogan ist nicht die Türkei.
Zu rund 53% sehr wohl!
Zitat von 64Werner im Beitrag #21Und so mancher, der sich unangreifbar wähnte, landete rasch und hart auf dem Boden der Realität. Auch wenn ich mir das bei Erdogan derzeit nur äußerst schwer vorstellen kann.
Dann kommt der nächste ErdoWahn! Seit Atatürk hatte die Türkei noch keine einzige Regierung, die man zumindest als halbwegs vernünftig einschätzen kann.
Wie Erdogan sich die Familie der Zukunft vorstellt
Dies ist die fiktive Geschichte einer fiktiven türkischen Familie – im Jahr 2018. Die Begebenheiten, auf denen sie basiert, aber sind auch heute schon keine Zukunftsmusik.
Wie Deine grundsätzlichen Einlassungen zum Komplex Türkei zeigen, dass persönliche „Ansichts-Probleme“ Dein eigen sind. Ich gebe Dir dabei aber grundsätzlich recht, den Deine Ausführungen beweisen ja genau das was ich meinte:
a) ohne Türkei ist keine Lösung in Syrien und Irak möglich. Es liegt an westlichen Maßnahmen, Verhalten und Verhandlungsgeschick, um Erdogan zu zeigen „wo der Hammer hängt“. Sein wirtschaftlicher Erfolg, der Teil seines Wahlerfolges ist, basiert schließlich auf der Einbindung in das westliche Bündnis.
b) Das Zeitfenster der Erschließung von erneuerbaren Energien erfordert meiner Einschätzung nach Übergangslösungen.
c) Ohne einen Zeitrahmen nennen zu können sehe ich eine liberale Türkei nicht so pessimistisch. Die weltweite Vernetzung wird auch Erdogan nur behindern aber niemals verhindern können. Die Aufklärung türkischer Intelligenz wird sich als nicht mehr aufhaltbar erweisen.
d) Mit der Verschärfung der Gesetze bin absolut d'accord. Das politische Berlin zeigt bereits dahingehende Tendenzen.
e) Totale Isolation ist wesentlich gefährlicher, denn dann wird er absolut nicht mehr ausrechenbar.
f) Wieviel der 53 % sind manipuliert? Wieviele Ja-Stimmen basieren auf fehlender Kenntnis globaler Zusammenhängen?
Meine Meinung: Politische Macht, die auf der Unkenntnis und mangelnder Aufklärung von Gesellschaften begründet ist, ist immer brüchig. Das westliche Manko ist, dass bei Entscheidungen wirtschaftliche Interessen die globalen gesellschafts-politischen Interessen zunächst überlagern.
Wenn Erdogan sein Ziel erreicht und die Macht des Präsidentenamtes ausweiten kann, spielt es m.E. kaum mehr eine Rolle, ob die Gesellschaft informiert ist oder nicht. Seine Zwiespäligkeit im Verhalten gegenüber den Nachbarn ist nicht nur ein Unsicherheitsfaktor. Und ich warne ausdrücklich davor, in punkto Energielieferung auf die Türkei zu setzen, denn das würde zu einer weiteren Abhängigkeit und damit Erpressbarkeit führen. Berlin: bis die sich dazu durchgerungen haben, Gesetze zu ändern, die einer strikteren Überwachung der "islamisierungswilligen" dienen, werden wohl noch etliche Regierungen damit befasst werden. Widerspruch ist vor allem von den Grünen zu erwarten. Eine "liberale" Türkei erscheint mir unter gegebenen Gesichtspunkten noch in weiter Ferne zu liegen. Das kann und wird sich zunächst nur in den Grossstädten realisieren lassen, sofern solche Bestrebungen nicht weiterhin unterbunden werden. Ich traue diesem Staatssystem nicht; weil es bisher noch nie eine klare Richtung gegeben hat-von keiner einzigen Mannschaft. Eine EU-Mitgliedschaft rückt aus besagten Gründen auch in weite Ferne, wirtschaftliche Erfolge hin oder her.