Die Börse ist offenbar mit dem bisherigen Verlauf der Brexit-Verhandlungen sehr zufrieden. Der FTSE 100 liegt gerade mal 1% unter seinem Allzeithoch. Man muß nicht alles verstehen.
Toyota will weiter in England Autos bauen, ähnlich haben sich auch schon Nissan und BMW geäußert. Nun wartet man in London gespannt auf die Entscheidung des französischen PSA-Konzerns, dem Opel und Vauxhall gehören.
Großbritannien riskiert den harten Brexit – Wirtschaft wird nervös
"Die britische Regierung trifft Vorbereitungen für einen EU-Austritt ohne neues Abkommen mit Brüssel. Das machte Premierministerin Theresa May im britischen Parlament deutlich. Obwohl es „fundamental“ im Interesse Londons liege, dass die Austrittsverhandlungen erfolgreich seien, sei es die Verantwortung der Regierung „für alle Eventualitäten vorzusorgen“, sagte May."
Ob die Aktien in England wirklich oben bleiben? Tatsache ist, dass May offensichtlich nicht fähig ist, die nötigen Austrittsverhandlungen zu leiten. Die englische Verhandlungsdelegation hat bisher total versagt. Die EU sollte sich das nicht bieten lassen und Frau May öffentlich als unfähig bezeichnen.
„Was passiert denn mit uns EU-Bürgern?“ - Keine Ahnung
In einem Radio-Interview versucht die britische Premierministerin, ihr schwaches Image aufzubessern. Eine EU-Bürgerin mit deutschem Akzent wählt sich ein, der Anruf wird zum Desaster - und Theresa May offenbart ihre Ruchlosigkeit.
Habe in englischen Zeitungen und den Kommentarspalten gelesen und komme zu folgender Einschätzung. Die Briten fühlen sich schlicht und einfach in der deutlich besseren Verhandlungsposition. Die durch den BREXIT stark geschwächte EU kann gar nicht auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit UK verzichten. Die deutschen Unternehmen (Deutschland hat einen Handelsüberschuss von 50 Mrd. € pro Jahr mit UK) werden schon bald nervös und massiven Druck auf die EU-Politik ausüben damit sie bei den BREXIT-Verhandlungen UK entgegenkommen. Wenn das so weitergeht gibt es tatsächlich einen harten BREXIT.
Einen Wirtschaftskrieg werden die Briten nicht riskieren, denn da würden sie den Kürzeren ziehen. Obwohl bei diesen Politikern? Vielleicht liegt es an einem psychologischen Problem, der EU-Hass der Torys soll ja immens sein. Ich hoffe immer noch auf Macron, dass dieser die EU, via Reformen, so stärkt, damit nicht alles ins trudeln kommt.
Zitat von Bin Online im Beitrag #51Einen Wirtschaftskrieg werden die Briten nicht riskieren, denn da würden sie den Kürzeren ziehen. Obwohl bei diesen Politikern? Vielleicht liegt es an einem psychologischen Problem, der EU-Hass der Torys soll ja immens sein.
Sehe ich auch so. Mindestens ein Drittel der Tories sind Brexit-Hardliner. Die wollen gar keine Verhandlungen führen sondern ohne jede Vereinbarung im März 2019 raus aus der EU. Und die wollen natürlich auch dass für die anschließende Zeit entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet werden (Ausbau und Ausbildung von Mitarbeitern des Zolls, usw. ).
ZitatIch hoffe immer noch auf Macron, dass dieser die EU, via Reformen, so stärkt, damit nicht alles ins trudeln kommt.
Was bist du denn bereit für Macrons Pläne zu geben? Letztes Jahr dürfte Deutschland ca. 18 Mrd. € netto an die EU gezahlt haben. Würden dann 50 oder 80 Mrd. € jährlich deine Begeisterung für Macron weiter aufrecht erhalten? Wäre ja finanzierbar wenn man z. B. im Gegenzug den Zuschuß in die Rentenversicherung entsprechend kürzt.
Die 18 Mrd. Euro sind, umgerechnet auf Bürger und Tag rund 60 cent.
Wenn Macron mit seinen Reformen die Wirtschaftskraft Frankreichs stärkt, dann liegt dies doch in unserem Interesse. Ein weiter so führt doch zu noch mehr Schulden, zu Null-Wachstum und langfristig in den Ruin.
Vielleicht bin ich etwas blauäugig aber wenn keiner was tut, dann wird es die EU nicht mehr lange geben. Dann werden die rechten Parteien die Mehrheitsparteien in Europa sein. Le Pen ist nicht tot und hier ist die NPD auch nicht tot. Frankreich und Italien sind derzeit die Sorgenkinder der EU und die müssen jetzt endlich so umgestalten, dass sie mit der Zeit mithalten können. Passiert das nicht, dann wird auch die EU auseinanderbrechen.
Zitat von Bin Online im Beitrag #53Die 18 Mrd. Euro sind, umgerechnet auf Bürger und Tag rund 60 cent.
Die 60 Cent sind ja das was Deutschland bereits gibt. Wieviel willst du denn geben?
ZitatWenn Macron mit seinen Reformen die Wirtschaftskraft Frankreichs stärkt, dann liegt dies doch in unserem Interesse. Ein weiter so führt doch zu noch mehr Schulden, zu Null-Wachstum und langfristig in den Ruin.
Nach allen bisherigen Erfahrungen erlahmt der Reformwille schlagartig wenn sich jemand findet der die Kosten des bisherigen Schlendrian weiter bezahlt. Die EZB kauft für 2 Billionen € Staatsanleihen, entlastet damit die Haushalte der größeren EU-Länder um 2-stellige Mrd-Beträge, ermöglicht Investitionen zu Minizinsen und verschafft damit den Ländern Zeit sich zu reformieren. Und was passiert? Nichts! Keine Reformen. In Italien Null und in Frankreich erst seit der Wahl von Macron.
ZitatVielleicht bin ich etwas blauäugig aber wenn keiner was tut, dann wird es die EU nicht mehr lange geben.
Nö, da bist du ausnahmsweise mal realistisch. Es wird sich aber nichts ändern. Die EU-Osteuropäer werden alles blockieren.
ZitatDann werden die rechten Parteien die Mehrheitsparteien in Europa sein. Le Pen ist nicht tot und hier ist die NPD auch nicht tot. Frankreich und Italien sind derzeit die Sorgenkinder der EU und die müssen jetzt endlich so umgestalten, dass sie mit der Zeit mithalten können.
Mal sehen wie weit Macron in Frankreich kommt, Italien kannst du knicken. Die haben es letztes Jahr sogar per Referendum abgelehnt mal zu stabilen Regierungen zu kommen. Da wird nächstes Jahr gewählt. Bin schon gespannt wie das ausgeht. Aktuell werden die Zahlen ja etwas besser, aber ist evtl nur ein Strohfeuer und natürlich kommt davon noch nichts bei den Wählern an.
ZitatPassiert das nicht, dann wird auch die EU auseinanderbrechen.
Ist aus meiner Sicht vollkommen unvermeidbar. Ist jetzt aber alles OT im Brexit-Thread.
ZitatNach allen bisherigen Erfahrungen erlahmt der Reformwille schlagartig wenn sich jemand findet der die Kosten des bisherigen Schlendrian weiter bezahlt. Die EZB kauft für 2 Billionen € Staatsanleihen, entlastet damit die Haushalte der größeren EU-Länder um 2-stellige Mrd-Beträge, ermöglicht Investitionen zu Minizinsen und verschafft damit den Ländern Zeit sich zu reformieren. Und was passiert? Nichts! Keine Reformen. In Italien Null und in Frankreich erst seit der Wahl von Macron.
Absolut d'accord! Nichts anderes sage auch ich. Wenn Macrons Vorschläge, für die es Jahre braucht, wenn sie realisiert werden, zusätzliche Mittel kosten, dann bin ich dafür, Macrons Reformen im Inland will ich selbstverständlich nicht mitfinanzieren.
ZitatNö, da bist du ausnahmsweise mal realistisch. Es wird sich aber nichts ändern. Die EU-Osteuropäer werden alles blockieren.
Ich bin sicher, dass wir hier in Bälde eine Neuregelung bekommen werden, der westliche Teil der EU lässt sich auf Dauer sicher nicht von Polen und Ungarn vorführen. Da bin ich mir ganz sicher und auch hier wäre es von Vorteil, wenn Macron das Heft in die Hand nehmen würde, wenn Merkel es machen würde, dann wären wir schnell wieder die Nazis.
Für mich ist die EU auch eine Herzenssache, ich bin mit der EWG aufgewachsen, Hans-Joachim Kulenkampffs Sendung Einer wird gewinnen war ein Highlight, mit der EG habe ich geschäftlich gelebt und bei der EU fühlte ich mich fast angekommen, angekommen in Europa, in ein besseres Europa, als das Europa unserer Väter. Jetzt sehe Vollidioten wie Ferage, Versager wie Junker, Schulz, May usw. Der einzige Hoffnungsträger ist Macron, Merkel wird sicher nicht initiativ werden und sonst ist ja keiner da.
Zitat von Orbiter1 im Beitrag #46Die Börse ist offenbar mit dem bisherigen Verlauf der Brexit-Verhandlungen sehr zufrieden. Der FTSE 100 liegt gerade mal 1% unter seinem Allzeithoch. Man muß nicht alles verstehen.
ZitatKOMMENTAR
Die Londoner Börse ist nicht Brexit-müde
Nach der Brexit-Entscheidung schwächte sich die Zahl der Börsengänge in London ab. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Handelsplätzen ist London aber weiterhin für Unternehmen aus Schwellenländern attraktiv.
Eigentlich sollten im Oktober die Verhandlungen über Phase 2, die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und UK, beginnen. Wird aber nichts, weil es bei Phase 1 (die Scheidungsvereinbarung) keine Ergebnisse gibt.
"Es gebe bisher keinen ausreichenden Fortschritt, um die wichtige zweite Phase der Brexit-Gespräche zu starten, stellte EU-Unterhändler Michel Barnier am Donnerstag fest. Die EU hofft nun, dass die Hürde bis Dezember genommen wird." http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/br...e-15242976.html
Dann halt harter Brexit wenn man sich nicht auf die Scheidungskonditionen einigen kann.
Was würde ein harter Brexit für uns bedeuten? Wäre der "kleine Mann" hier betroffen? In wie weit wären die Steuereinnahmen betroffen? Also ich habe vor einen harten Brexit schon etwas Bammel.
Zitat von Bin Online im Beitrag #58Was würde ein harter Brexit für uns bedeuten? Wäre der "kleine Mann" hier betroffen? In wie weit wären die Steuereinnahmen betroffen? Also ich habe vor einen harten Brexit schon etwas Bammel.
Zurecht, aber so schlimm würde es jetzt auch nicht werden. Jedenfalls nicht für die Rest-EU. Für UK sieht es da schon schlechter aus. Und von einem harten Brexit wird dort zwar viel gesprochen, aber darauf vorbereitet sind sie nun wirklich nicht wie man einem Artikel der NZZ entnehmen kann. https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-london-...mmen-ld.1321334