Nach Agenda 2010 und VW Abgasskandal ist der 78-jährige Manager Peter Hartz zurück auf der großen Bühne. Noch ohne Mitstreiter, aber dafür mit umso größerer Vehemenz spricht sich Hartz für neue Reformen am Arbeitsmarkt aus. Speziell dem neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron bietet Hartz seine Hilfe bei der Reform des Arbeitsmarktes an. Doch insgesamt kann sich "Mister Hartz" gut ein deutsch-französisches Projekt zur Bekämpfung von Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit vorstellen. Quelle: http://www.heute.de/konzept-gegen-langze...s-47138540.html . Die neue Empfehlung von Hartz ist am Ende des Berichts verlinkt.
Selbst bin ich noch nicht zum lesen gekommen, aber ich denke, die Diskussion um "Hartz V" sollte hier geführt werden.
Also mir ist ein Herr Hartz lieber, als viele unsere Blabla-Politiker. Er macht sich zumindest Gedanken über den Arbeitsmarkt. Sowohl Junkers als auch Schulz lamentierten nur, statt zu agieren. Für die arbeitslosen Jugendlichen in Griechenland, Spanien und Frankreich tut die EU bis dato nix! Absolut nix! Hier in Deutschland bleiben hingegen zigtausende Lehrstellen unbesetzt.
David Böcking kritisiert nur pauschal oder beschreibt Peter Hartz Vorschäge abwertend. Was bitte schön ist denn an dieser Aussage falsch?
Junge Arbeitslose sollen als "lokale Marktforscher" selbst durch "innovative Dienstleistungen" Jobs schaffen. Unternehmen in ganz Europa sollen die Ausbildung von Jugendlichen mithilfe von handelbaren "Zeitwertpapieren" finanzieren
Hartz steht mit Macron ja schon länger in Verbindung und wenn Macron seine Reformen umsetzen will, dann ist er auf Köpfe wie Peter Hartz angewiesen. Von seinen Kollegen wird da nicht viel kommen.
Wieso habe ich so ein Gefühl, dass das irgendwo mit einer Art von "Zwangsarbeit" zu tun haben wird? "Und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt?" All das verpackt in schöne Worte? Wie gesagt, nur so ein Gefühl!
Wenige sind imstande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Albert Einstein
Zitat von Bin Online im Beitrag #3Junge Arbeitslose sollen als "lokale Marktforscher" selbst durch "innovative Dienstleistungen" Jobs schaffen.
Ich lese zweierlei daraus: Ein ekelig utilitaristisches "Jeder ist seines Glückes Schmied - wenns nicht klappt selber Schuld" und eine Abkehr von der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und Tarifverträgen.
Was liest du aus diesem Satz, BinO? Du scheinst mir ja eher etwas positives zu lesen.
Ich glaube fast, dass mit einer Strafzahlung für ausbildungsunwillige Betriebe mehr erreicht würde. Wie schnell würden dann zusätzliche Ausbildungsplätze von den Unternehmen wohl geschafft?
Zitat von Jade im Beitrag #4Wieso habe ich so ein Gefühl, dass das irgendwo mit einer Art von "Zwangsarbeit" zu tun haben wird? "Und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt?" All das verpackt in schöne Worte? Wie gesagt, nur so ein Gefühl!
Nicht nur ein Gefühl, liebe Frau Jade! Selbst mich hat die "Zwangsarbeit" erwischt. Ich musste mein ganzes Arbeitsleben arbeiten. Es ist einfach furchtbar!
Zitat von Jade im Beitrag #4Wieso habe ich so ein Gefühl, dass das irgendwo mit einer Art von "Zwangsarbeit" zu tun haben wird? "Und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt?" All das verpackt in schöne Worte? Wie gesagt, nur so ein Gefühl!
Nicht nur ein Gefühl, liebe Frau Jade! Selbst mich hat die "Zwangsarbeit" erwischt. Ich musste mein ganzes Arbeitsleben arbeiten. Es ist einfach furchtbar!
Tja, und wer ist Schuld? Haette Eva nicht vom Apfel genascht, dann wäre dir/uns das erspart geblieben, stimmts!
Ich bin verantwortlich für das was ich schreibe, nicht für das was Ihr darunter versteht/verstehen wollt!
Zitat von Luftdrache im Beitrag #5Ich lese zweierlei daraus: Ein ekelig utilitaristisches "Jeder ist seines Glückes Schmied - wenns nicht klappt selber Schuld" und eine Abkehr von der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und Tarifverträgen.
Was liest du aus diesem Satz, BinO? Du scheinst mir ja eher etwas positives zu lesen.
Jeder der eine Firma gründet oder betreibt, darf Gewinne realisieren, ekelig ist da erst einmal gar nichts! Das jeder seines Glückes Schmied ist, ist eine Realität und hat sicher nichts mit den Reformgedanken des Herrn Hartz zu tun. Nicht jeder Jugendliche wird sich da beteiligen können aber wir haben auch junge kluge Köpfe unter den Hartz4-Bezieher. Fast immer ist das einen falschen Bildungsweg geschuldet, wie ja die vielen Studienabbrecher zeigen. Was passiert den jetzt mit denen? Im Prinzip gar nichts, man lässt es laufen und bewahrt den Ist-Zustand. Wenn diese jungen Leute jetzt gezielt gefördert werden, damit sie zuerst einmal wissen, welche Tätigkeit die richtige für sie ist, dann kann dies doch nicht so falsch sein.
Zitat von Luftdrache im Beitrag #5Ich lese zweierlei daraus: Ein ekelig utilitaristisches "Jeder ist seines Glückes Schmied - wenns nicht klappt selber Schuld" und eine Abkehr von der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und Tarifverträgen.
Was liest du aus diesem Satz, BinO? Du scheinst mir ja eher etwas positives zu lesen.
Jeder der eine Firma gründet oder betreibt, darf Gewinne realisieren, ekelig ist da erst einmal gar nichts! Das jeder seines Glückes Schmied ist, ist eine Realität und hat sicher nichts mit den Reformgedanken des Herrn Hartz zu tun. Nicht jeder Jugendliche wird sich da beteiligen können aber wir haben auch junge kluge Köpfe unter den Hartz4-Bezieher. Fast immer ist das einen falschen Bildungsweg geschuldet, wie ja die vielen Studienabbrecher zeigen. Was passiert den jetzt mit denen? Im Prinzip gar nichts, man lässt es laufen und bewahrt den Ist-Zustand. Wenn diese jungen Leute jetzt gezielt gefördert werden, damit sie zuerst einmal wissen, welche Tätigkeit die richtige für sie ist, dann kann dies doch nicht so falsch sein.
Das ist nun einmal keine neue Idee. Vor etlichen Jahren schrieb ich schon darüber, dass auf dem schulischen Weg viel mehr die tatsächlichen Talente eines Kindes/jungen Menschen gefördert werden sollten. Eben auch hinsichtlich seiner Ambitionen der späteren Beschreitung eines Berufsweges. Aber dies scheitert, wie es heißt, an den Lehrkräften, resp. der Zeit und Spezialisierung dieser. Und an strengen Lehrplänen/Vorgaben, die dazu noch von BL zu BL unterschiedlich sind. Wie will denn der Herr Hartz plötzlich dafür DIE Lösung gefunden haben? Das ist doch Käse, Har(t)zer Käse.
Wenige sind imstande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Albert Einstein
Zitat von Bin Online im Beitrag #9Jeder der eine Firma gründet oder betreibt, darf Gewinne realisieren, ekelig ist da erst einmal gar nichts! Das jeder seines Glückes Schmied ist, ist eine Realität und hat sicher nichts mit den Reformgedanken des Herrn Hartz zu tun.
Da verstehst du mich falsch, BinO. Wer die Selbstständigkeit liebt, soll sie gerne ausüben. Und wer gute Arbeit macht, darf auch guten Lohn bekommen. Aber Selbstständigkeit ist oft auch eine prekäre Lebenssituation. Es kann nicht richtig sein, wenn Hartz möglicherweise alle zu unfreiwilligen Selbstständigen erklären möchte.
ZitatNicht jeder Jugendliche wird sich da beteiligen können aber wir haben auch junge kluge Köpfe unter den Hartz4-Bezieher. Fast immer ist das einen falschen Bildungsweg geschuldet, wie ja die vielen Studienabbrecher zeigen. Was passiert den jetzt mit denen? Im Prinzip gar nichts, man lässt es laufen und bewahrt den Ist-Zustand. Wenn diese jungen Leute jetzt gezielt gefördert werden, damit sie zuerst einmal wissen, welche Tätigkeit die richtige für sie ist, dann kann dies doch nicht so falsch sein.
Über den Punkt haben wir bisher nicht gesprochen. Ich glaube zwar eher, dass Studienabbrecher relativ nahtlos in duale Ausbildung übergehen. Aber sei's drum. Den Grundsatz beschreibst du richtig. Wichtig ist doch auch das Folgende: Eine zielgerichtete Förderung müsste individuell sein. Eben nicht, die bereits so oft in allen Medien kritisierten Standard-Maßnahmeangebote, die niemandem helfen.
Zitat von Jade im Beitrag #10 Das ist nun einmal keine neue Idee. Vor etlichen Jahren schrieb ich schon darüber, dass auf dem schulischen Weg viel mehr die tatsächlichen Talente eines Kindes/jungen Menschen gefördert werden sollten. Eben auch hinsichtlich seiner Ambitionen der späteren Beschreitung eines Berufsweges. Aber dies scheitert, wie es heißt, an den Lehrkräften, resp. der Zeit und Spezialisierung dieser. Und an strengen Lehrplänen/Vorgaben, die dazu noch von BL zu BL unterschiedlich sind. Wie will denn der Herr Hartz plötzlich dafür DIE Lösung gefunden haben? Das ist doch Käse, Har(t)zer Käse.
Dann wäre Schule als reine Vorbereitung auf den Beruf verstanden. Mit dem Humboldt'schen Bildungsbegriff hätte so eine Schule nichts zu tun.
Hartz hat ja nicht "die Lösung", sondern macht Vorschläge und das ist generell besser, als nichts zu tun. Unsere Schulpoitik ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Alle sollen das Abi machen und deshalb wurden in vielen Ländern die Anforderungen gesenkt. Dies ist auch ein Grund dafür, warum es so viele Studienabbrecher gibt. In meiner Verwandtschaft habe ich zwei junge Männer , einer ist Elektriker, der andere ist Schreiner und beide verdienen sehr gut! Da sie fleißig sind, verdienen sie deutlich mehr, als manch ein Akademiker.
Zitat von Luftdrache im Beitrag #11 Es kann nicht richtig sein, wenn Hartz möglicherweise alle zu unfreiwilligen Selbstständigen erklären möchte. Den Utalitarismus (eine Philosophie, die letztlich alles rein nach Nutzen beurteilt) kann man in einem Europa, in dem die Aufklärung ihre Wurzeln hat, nur außerordentlich kritisch bewerten.
Wer sagt denn, dass dies Hartz möchte? Im Artikel steht nichts von Zwangsmaßnahmen.
Zitat von Luftdrache im Beitrag #11Ich glaube zwar eher, dass Studienabbrecher relativ nahtlos in duale Ausbildung übergehen.
Da habe ich andere Informationen, nicht wenige landen in einem Callcenter und verdienen nicht besonders. Bei den Studienabbrecher ist die Arbeitslosenrate nicht gerade niedrig.
Zitat von Luftdrache im Beitrag #11Wichtig ist doch das Folgende: Eine zielgerichtete Förderung müsste individuell sein. Eben nicht, die bereits so oft in allen Medien kritisierten Standard-Maßnahmeangebote, die niemandem helfen.
Das ist der Jetzt-Zustand und deshalb verstehe ich nicht, dass neue Ideen reflexartig abgelehnt werden. Was kommt denn da von der Frau Nahles oder von ihren Kollegen aus den anderen Parteien? Nichts!
Zitat von Jade im Beitrag #10 Das ist nun einmal keine neue Idee. Vor etlichen Jahren schrieb ich schon darüber, dass auf dem schulischen Weg viel mehr die tatsächlichen Talente eines Kindes/jungen Menschen gefördert werden sollten. Eben auch hinsichtlich seiner Ambitionen der späteren Beschreitung eines Berufsweges. Aber dies scheitert, wie es heißt, an den Lehrkräften, resp. der Zeit und Spezialisierung dieser. Und an strengen Lehrplänen/Vorgaben, die dazu noch von BL zu BL unterschiedlich sind. Wie will denn der Herr Hartz plötzlich dafür DIE Lösung gefunden haben? Das ist doch Käse, Har(t)zer Käse.
Dann wäre Schule als reine Vorbereitung auf den Beruf verstanden. Mit dem Humboldt'schen Bildungsbegriff hätte so eine Schule nichts zu tun.
Na ja, Senecas Kritik: Non vitae sed scholae discimus, was immer umgekehrt gedeutet wird? Als Ansporn!? Ich denke mal, dass nachhaltig nichts hängen bleibt, so es einen Schüler nicht interessiert. Ich meine, dass eben gewisse Fächer nicht so vorderlastig für diejenigen sein sollten, die diese später nicht gebrauchen würden, so es mit dem eigenen Berufswunsch klappt.
Wenige sind imstande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Albert Einstein