"Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbewusst verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Das findet sich im Werk des Romanisten Viktor Klemperer „LTI – Notizbuch eines Philologen (Lingua Tertii Imperii: Sprache des Dritten Reiches)
Politik Digital e.V. veröffentlichte mit seiner Ausgabe vom 26.1.2005 einen höchst interessanten Artikel über die „Rechte Sprache im Internet“.
<<Die Zeit der plumpen Hass-Seiten rechtsextremer Gruppen scheint zu Ende zu gehen. Provider und Suchmaschinen sind sensibler geworden. Anzeigen, Unterlassungsklagen und die Kontrolle durch den Verfassungsschutz haben die Sprache von Rechtsradikalen im Internet subtiler werden lassen. Sie knüpft an die emotionale Rhetorik der Boulevard-Presse an und appelliert an konservative Wertvorstellungen. Rechtsextreme verwenden nicht nur militärisches Vokabular. Immer wieder tauchen auf ihren Websites Begriffe aus Religion und Esoterik auf. Losungen und Kennwörter der radikalen Linken, der Globalisierungskritiker und verschiedener Subkulturen werden übernommen und neu belegt. Revisionisten zielen mit pseudowissenschaftlichen Gegengutachten auf die Umerziehung der Bevölkerung ab. Nicht die Missionsarbeit steht im Mittelpunkt, sondern die Beeinflussung öffentlicher Diskurse. Das Auftreten von Rechtsradikalen im Internet folgt keiner einheitlichen Strategie. Es gibt keine Dachorganisation, die sie verbindet. Netzwerke wie das Thule-Net, das Störtebecker-Netz und Altermedia verbinden stattdessen die dezentralen Zellen. Einzige Gemeinsamkeit ist die gleiche Weltanschauung. Sie imitieren Seiten der neuen sozialen Bewegung und betreiben Nachrichtenseiten und Online-Shops. Koordiniert laufen jedoch Angriffe auf Foren und Newsgroups. Man nutzt sie zur Zweitveröffentlichung und Verlinkung von Texten rechter Websites. Foren-User werden provoziert und beleidigt. Gefährlich sind jedoch nicht einzelne Wörter oder Texte, sondern der Einfluss menschenverachtender Inhalte auf das Alltagsbewusstsein. Mit dem Aufbau von Feindbildern versucht man durch Begriffsbelegung zu polarisieren. Im Mittelpunkt stehen die multikulturelle Gesellschaft, die Antifa, Politiker, Semiten und Zionisten, der Verfassungsschutz und der Rechtsstaat. […] <<
Wenige sind imstande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Albert Einstein
Und die AfD ist die genuine Fortsetzung dem Thule Net, das es nicht mehr gibt, und anderer Nazi Gruppierungen: Bei der AfD stehen die multikulturelle Gesellschaft, die Antifa, Politiker, Semiten und Zionisten, der Verfassungsschutz und der Rechtsstaat im Mittelpunkt. Willkommen in der Mitte der Gesellschaft.
Die "schlechten Rechten" sind in Sachen "Fals flag" eine Nummer für sich. Wenn sie Lust haben sich als Wandalen aufzuführen, ziehen sie die Sturmhauben auf, irgend einer hat ein Antifa - Hemd an und wenn sie dann auf die Schnelle einige Fahrzeuge abgefackelt haben, nehmen sie in der Berliner Brückenstr. die Sturmhauben wieder ab.
Am nächsten Tag steht zuweilen in der "Springerpresse", die Antifa hat wieder gezündelt.
N bueschen irritierend die Überschrift, oder, sind mit Unrechten "Outlaws" gemeint oder eben nicht Rechte? Mit Rechten sind halt keine Linke, aber auch keine richtigen Rechten beschrieben, iwas integriertes eben!
Ich bin verantwortlich für das was ich schreibe, nicht für das was Ihr darunter versteht/verstehen wollt!
Zitat von merte im Beitrag #4N bueschen irritierend die Überschrift, oder, sind mit Unrechten "Outlaws" gemeint oder eben nicht Rechte? Mit Rechten sind halt keine Linke, aber auch keine richtigen Rechten beschrieben, iwas integriertes eben!
Der von Jade zitierte Artikel ist von 2005.
Gestehen wir den Rechten eine Weiterentwicklung im Sinne von Verschlimmerung zu.
Zitat von merte im Beitrag #4N bueschen irritierend die Überschrift, oder, sind mit Unrechten "Outlaws" gemeint oder eben nicht Rechte? Mit Rechten sind halt keine Linke, aber auch keine richtigen Rechten beschrieben, iwas integriertes eben!
Lieber Merte, ich neige zu Wortspielereien. In dem Falle nahm ich mir das Wort "recht(s)" vor. Und Rechte der extremen Richtung sind nun einmal keine Gerechten, sondern diejenigen dem Unrecht Frönenden. Aber Sie liegen da durchaus richtig: Etwas missverständlich in der Headline. Das Lesen des Artikels macht es dann wett und bringt es ins "rechte (richtige) Licht". Lach*
Wenige sind imstande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Albert Einstein
Wie erwähnt, der Beitrag ist aus 2005. Aber so man ihn liest, hat man direkt ein „déjà vu bzw. lu (für gelesen“ vor dem geistigen Auge. Somit zeigt sich, dass die Stilmittel sich nicht verändert haben, nur ein wenig die Ausdrucksweisen.
Aus dem Inhalt ein paar Stichworte herausgegriffen:
ZitatFast immer findet sich ein verdeckter oder zynischer Bezug auf Rasse, Nation, das Volk und die Volksgemeinschaft.
Bekannt. Abfällige Bemerkungen über Menschen einer „Andersart“ sind nicht neu. Vorher hießen die „Kanacken“, heute sind es „Musels“ p.e.
ZitatGegen Multikulti und Hartz IV – Das Volk sind wir”, lautet eine der neueren rechten Parolen.
Diese Parole hat sich gehalten. Da marschieren noch immer welche, die unter Missbrauch des Personalpronomens sich für DAS Volk halten.
ZitatDie “korrupten” oder “verehrten Politiker” der “etablierten Parteien”, die “rot-grünen Taugenichtse”, die “Punks und deren asoziale Saufkumpanen” sind nur einige Beispiele dafür. “Terror, Gewalt und Mord ziehen eine blutige Spur durch die Geschichte der Antifa”, heisst es auf der Website einer ostdeutschen Kameradschaft.
Heute heißt es die "linksgrünversifften". Und der Ton, was die Politiker anbelangt, ist auch rauer und härter geworden. Da werden diese quasi als „Verbrecher“ hingestellt und z.B. in Bezug auf Frau Merkel gerade ein „Mexit“ gefordert. Das ist ja noch ganz vertretbar, der Wortspielerei wegen. Ganz anders als die „possierlichen“ Galgen, mit denen DAS Volk marschiert ist.
ZitatSach-Symbole wie das Kopftuch sollen die Rückständigkeit anderer Kulturen versinnbildlichen. Kollektiv-Symbole, wie das überfüllte Boot oder das „sinkende Schiff“ weisen auf eine Bedrohung hin.
Ein „leckes Boot“ sehe ich allerdings auch. Vormals galt Deutschland als Land der Dichter und Denker Jetzt heißt die Besatzung solcher „Seelenverkäufer“ schlicht “Undichte und Stänkerer“. Aber da sich wahre Klasse wieder und weiterhin durchsetzen wird, so wird dieses Boot, angefüllt mit den ideologischen No Goes, den „Fluss ohne Wiederkehr“ erreichen. Gemeint: Die schaffen ihre eigenen „Stromschnellen“, damit es schneller abwärts geht.
ZitatMilitärische Sprache suggeriert Bedrohung Die Verfasser von Texten auf rechtsradikalen Websites bezeichnen sich selbst oft als Nationaldemokraten,Demokraten der rechten Mitte, Konservative, Sozialisten, Freiheitliche, Nationale oder Revisionisten. Sie betonen ihre Parteiunabhängigkeit und ihren Hang zu Werten wie Wahrheit, Treue, Schlichtheit und Redefreiheit. Politische Gegner werden als anstandslos oder frech diskreditiert. Mitleid ist ein zentrales Motiv in der Sprache der Rechtsextremisten im Web. “Der Kamerad verlor sein Augenlicht und muss seinen kleinen Laden aufgeben.”; “Der doitsche Michel ächzt.”; “Pfleger und Schwestern arbeiten für einen Hungerlohn.”.
Jo, ohne Worte. Die armen Jammerlappen. Das können sie jedenfalls gut. Sich selbst leid tun. Na ja, wenn’s kein anderer tut. Spinner, die!
Wenige sind imstande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Albert Einstein
Zitat von Bin Online im Beitrag #8Sozialistischer oder linker Mainstream-Kauderwelsch ist auch nicht besser.
... und kann tagtäglich in den "Qualitätsmedien" gelesen, gehört und gesehen werden!
Ihr "Bruder im Geiste" würde, so es sein eröffneter Thread wäre, jetzt darauf aufmerksam machen, dass es lt. Headline hier jedoch um den "Nazijargon" geht. Sozusagen: An ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen. Aber ich bin ja nicht so "erbsenpiekerisch". Oder "korinthenkakerisch" und rege mich somit über Ablenkungen vom eigentlichen nicht auf. Denke jedoch, dass man jetzt nach den Abweichungen wieder aufs Hauptthema zurück kommen könnte? D'accord?
Haben Sie den Artikel gelesen?
Wenige sind imstande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Albert Einstein
Was uns hier einige sagen möchten oder einzutrichtern versuchen, ist dies:
- dass die Demokratie korrupt und verdorben sei, - dass ein demokratischer Staat die tiefgreifenden Probleme unserer Zeit nicht lösen kann, - dass dies an den Parlamenten in den Demokratien liegt, diese Quasselbuden sind gefüllt mit Labertaschen, - dass Demokratie in Wirklichkeit zu einer Plutokratie verkommen sei,
aber vor allem folgendes: Das der jetzige Zustand des wirtschaftlichen und sozialen Niedergangs Deutschlands verbunden mit der geistigen Zerrüttung der gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland den Prinzipien des sozialistischen Volksstaates radikal widerspricht.
Zitat von Bin Online im Beitrag #14 Mit Verlaub Herr Moderator, Ihr Beitrag ist eine cerebrale Diarrhoe.
Das ist nur ihre in unschönen Worte verkleidete Ausrede und damit leicht zu durchschauendes "linkes" Manöver ihrer prinzipiellen Verweigerung über Texte und Aussagen nachdenken zu wollen, die ihrem politischen Verfahrungshorizont widersprechen oder ggf. auf ihrer intellektuell-politischen Beschränktheit zurückzuführen, grundsätzlich über den Tellerrand zu schnuppern.