Zitat von merte im Beitrag #285 Ist ja egtl ein Uneingeschränkt, so kurz nach der Präsidentenwahl gleich noch ein Parlament zu wählen, oder? In der ersten Euphorie kommt denne diese Shice bei raus, wenn der Heini dann mit seinen (deutschen/Schroederschen) Reformen zuschlägt, kommt das große Erwachen, und da fackelt das Volk nicht lange rum. Ziemlich gewagt, oder?
Mit meinem fremdelnden Blick aus Frankreich bringt mich die deutsche Medienlandschaft manchmal doch zum Kopfschütteln. So las ich in einer großen deutschen Zeitung einen Kommentar, dass Frankreich der „kranke Mann Europas“ wäre und doch bitte wirtschaftspolitisch Deutschland nacheifern müsse. Da kommt es ganz automatisch, mein deutsch-französisches Kopfschütteln. Einzig Frankreich soll der kranke Mann Europas sein? Zu einer Zeit der deutschen Energiewende, der deutschen Griechenrettung und der deutschen Selbstdestruktion der Autoindustrie? Von unbegrenzter Einwanderung nach Deutschland gar nicht zu reden.
Frankreich ist ziemlich anders. Anders ist nicht notwendigerweise falsch. Zum Beispiel bekommen Französinnen im Durchschnitt zwei, Deutsche hingegen 0.6 Kinder. Wie schön wäre ein friedlicher Wettbewerb zwischen den Nachbarn in dieser Sache. Welches Land kränker ist, wird die Zukunft zeigen.
Ich denke mir Macron wir sich nicht durchsetzen und das machen was ihm Merkel und Schäuble eingeredet haben. In Frankreich ist anders als in Deutschland die Solidarität zwischen den Beschäftigten verschiedener Industrien stärker.
Wenn er so weiter macht treibt er die Franzosen in Richtung Le Pen.
Ich bin nicht so tief im Thema drin aber ich meine schon, dass Frankreich Reformen nötig hat. Wenn die EU erfolgreich bleiben soll, dann brauchen wir auch ein starkes Frankreich. Bis jetzt deutet, trotz der Proteste, noch nichts darauf hin, dass Macron scheitert.
Warum meinen wir Deutschen die Schröderschen Reformen müssen alle übernehmen. Jedes Land hat eigen Strukturen und eigene soziale Eigenheiten. Wir habe eben den deutschen Michel
So schlecht waren bzw. sind die H4 Gesetze nicht. Auch wenn einiges nicht so gut ist aber unsere Wirtschaft hat wieder Fahrt aufgenommen. Das zählt, denn wir können nur den Euro ausgeben, der vorher erwirtschaftet wurde.
Mir ist es damals schon schlecht geworden mit H 4 nach 43 Arbeitsjahren mit einen gleichgesetzt worden bin der nie gearbeitet hatte.
H 4 kann man auch von beiden Seiten betrachte, von dem der sich hinstellt jetzt werden die Faulen endlich mal an die Kandare genommen oder von dem der meint ich werde betrogen. Oh ja ich habe um über dir Runden zu kommen teil schwarz und teil halb legal gearbeitet weil ich mit damals 58 von Arbeitsamt(Agentur) über die Runden zu kommen. Ich hätte ja auch Flaschen sammeln können , das wäre dann legal gewesen.
Offensichtlich haben die Franzosen begriffen was ihnen übergestülpt werden sollte, Sozialabbau den schlimmsten nach Kriegsende und das Ende der sozialen Marktwirtschaft
Bis jetzt will Macron ja nur den Kündigungsschutz lockern. Gut, die Franzosen sind da rabiater, da kraxelt ein Manager schon mal mit zerrissenen Hemd über einen Zaun. Jobs bringt das aber auch nicht.
So langsam macht sich in Frankreich über den "Robin Hood der Reichen" Ernüchterung breit.
"... Laut einer in der dritten Oktoberwoche durchgeführten Meinungsumfrage sind nur gerade noch 42 Prozent der Bürger mit dem seit sechs Monaten amtierenden Staatschef zufrieden. Macron ist demnach bereits genauso unbeliebt wie sein präzedenzlos unpopulärer Vorgänger François Hollande, wogegen der frühere Präsident Nicolas Sarkozy (2007–2012) nach einem halben Jahr im Amt noch von 59 Prozent der Befragten unterstützt worden war. Die Unbeliebtheit Macrons wird von Demoskopen darauf zurückgeführt, dass der Staatschef, der seine Kritiker einmal verächtlich als Faulpelze abkanzelte, von vielen Bürgern als abgehobener und arroganter Vertreter des Establishments wahrgenommen werde, der sich bloss um das Wohlergehen der Reichen kümmere. ..." https://www.nzz.ch/international/praesid...chen-ld.1324373
Übers Wasser zu laufen ist auf Dauer dann doch nicht ganz so einfach.
Wären in Deutschland nicht die Wahl gewesen, Macrons Reformen wären heute viel umfangreicher. Hollande war unbeliebt, weil er nichts tat, Macron will Privilegien abschaffen und da ist es nicht verwunderlich, wenn er sich unbeliebt macht. Im französischen Establishment wird man auch nur ganz wenige finden, die nicht arrogant sind.