"in einer Studie des Roosevelt Institutes kommt ein Team von Wirtschaftswissenschaftlern zum Schluss, dass die Implementierung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle erwachsenen Amerikaner in Höhe von 1.000 Dollar monatlich zu einem extra Wirtschaftswachstum von 12,56 Prozent innerhalb der nächsten acht Jahre führen könnte.
Das bedingungslose Grundeinkommen (englisch: universal basic income) hat in den USA in der letzten Zeit vermehrt öffentliche Unterstützung von Managern großer Technologieunternehmen wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg erfahren. Die Idee ist unter Anderem attraktiv, da sie womöglich helfen kann, Arbeitnehmer vor Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt zu schützen, die durch Innovationen wie selbstfahrende Autos und künstliche Intelligenz ausgelöst werden.
Laut der britischen Internet-Zeitung Independent setzt sich auch der britische Unternehmer und Milliardär Richard Branson für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. Er glaubt, dass dieses grundsätzlich die Innovationslust und das Unternehmertum von Menschen fördern würde."
In den diversen Think Tanks (Denk Fabriken) in der Peripherie von Google und Apple wird seit einigen Jahren nachgedacht, dass selbstfahrende Auto wird Millionen an Jobs kosten, wie viele, dies kann man noch nicht einmal ahnen, es werden weniger Werkstääten gebraucht werden, Fahrfehler und Unfälle werden zu Seltenheiten, dazu werden denkende Roboter, die ebenfalls Jobs kosten werden. Es wird also etwas geschehen müssen, die Frage ist nur, was, wie und wann etwas kommen soll.
Zitat
Überraschung Bedingungsloses Grundeinkommen: US-Wirtschaft könnte deutlich wachsen
In einer Studie des Roosevelt Institutes kommt ein Team von Wirtschaftswissenschaftlern zum Schluss, dass die Implementierung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle erwachsenen Amerikaner in Höhe von 1.000 Dollar monatlich zu einem extra Wirtschaftswachstum von 12,56 Prozent innerhalb der nächsten acht Jahre führen könnte. Vorausgesetzt es wird durch eine Erhöhung der Staatsschulden finanziert. Denn wenn das gleiche Sozialprogramm durch eine Erhöhung von umverteilenden Steuern finanziert wird, würde das Bruttoinlandsprodukt lediglich um zusätzlich 2,62 Prozent innerhalb von acht Jahren steigen, so die Studie. Jedoch würde es dann auch zu einem Abbau der US-Staatsschulden von 1,39 Prozent kommen. Beide Szenarien haben dabei einen positiven Einfluss auf die Arbeitslosigkeit.
Mir wurde schon vor 20 Jahren ans Bein getreten, wenn ich Wörter wie : Mindestlohn - Mindestrente - Beitragszahlungen ALLER am wirtschaftlichen Leben beteiligten etc. in die Runde warf. Ich wurde als "Verfechter des Kommunismus" hingestellt. Die DKP forderte schon in den 80zigern einen Mindestverdienst von 1500 DM für ALLE arbeitenden Menschen. Und heute?? Die ach so tollen Ideen der Stunde von unseren ach so tollen Politkaspern sind NICHT neu. Manchmal ist das aufgewärmte doch nicht so schlecht, oder??
Kann mal jemand erklären wo das Geld für das BGE herkommt. Das kann doch nur durch eine Extrembesteuerung von Einkommen (Gehalt), Unternehmensgewinnen und dem Konsum geleistet werden. Oder hab ich hier einen Denkfehler? Und wer macht dann die schlecht bezahlte Drecksarbeit die keiner gerne tut? Für diese Leute ist doch das BGE die angenehmere Alternative.
Bis vor rund einen Jahr war ich noch total ablehnend, gegenüber dem BGE, erst seit ich weiß, dass dies auch in Kalifornien ein Thema ist, befasse ich mich mit diesem Thema wieder. Man wird nicht umhinkommen, die Maschinen zu besteuern. Ein fahrerloses Taxi wird dann halt eine Art Maschinensteuer fällig. Anders sehe ich keine Möglichkeit.
Das BGE bringt auf der einen Seite völlig neue Freiheiten für die Gesellschaft ändert massiv Steuerungsmöglichkeiten der Politik und Wirtschaft gegenüber der Menschen. Wird die Machtverhältnisse innerhalb der Gesellschaften total ändern.
Zwei Beispiele von vielen: 1. Heute kann der arbeitende Mensch vom Arbeitgeber unter Druck gesetzt werden kann indem ihm Arbeitslosigkeit angedroht wird. 2. Mittels Sozialpolitik bestehen auch politische Abhängigkeiten und Einflussnahmen auf die Menschen und damit auf die Machtstrukturen einer Gesellschaft. Beides kann offen und/oder unterschwellig, direkt und/oder indirekt erfolgen. Hat aber seine Wirkungen auf unser Zusammenleben.
Das BGE ändert auf der einen Seite Einflussnahmen und Machtverhältnisse. Erfordert auf der anderen Seite verantwortungsvollen Umgang der Menschen mit völlig neuen Freiheiten und Verhältnisse.
Klar, dass über den damit einhergehende massiven Zuwachs konsumtiver Mittel seitens der Gesellschaft ein gewaltiges Wirtschaftswachstum ausgelöst werden kann. Aber das ist nur eine Seite. Ich war schon immer für ein BGE. Mir ist aber klar, dass es noch einen langen Weges bedarf bis dieses erfolgreich funktionieren wird. Ich meine weder die Politik und Wirtschaft noch die sie tragenden Gesellschaften können Stand heute mit den damit einhergehenden Verlusten an Macht und Einflussnahme einerseits und völlig neue Freiheiten andererseits verantwortungsvoll umgehen. Da müssen noch auf allen Seiten viele Einsichten wachsen, damit die Aussichten auf ein BGE sich erfüllen.
Beim BGE sehe ich bei der Höhe ein Problem. Für einen Hartz4'ler können 1.000 Euro mehr sein, als jetzt aber auch weniger, wenn er in München wohnt. Und wie wirkt sich ein BGE am Arbeitsmarkt aus? Warum soll ein Arbeitnehmer einen einfachen Mitarbeiter noch 1.700 Euro bezahlen, wenn er bereits 1.000 Euro bekommt? Wie wird sich der Zuzug ändern? Die 400 Euro H4 sind bereits jetzt ein Magnet. Wie viel Zuwanderung wird man sich dann noch leisten können?
Politik und Wirtschaft müssten sich erst mal auf eine Auseinandersetzung mit dem BGE einlassen.
Die BGE-Diskussion reduziert sich meist auf die finanzielle Seite und dies ist m.E. das geringste Problem. Mit dem BGE wird eine gewaltige gesellschaftliche Neugestaltung einhergehen. Zunächst sollten in einer Art philosophischen Vordenkens diese Neugestaltung geistig entwickelt und die Wirkungen auf alle Teile unserer Gesellschaft beschrieben werden.
Auf der Grundlage einer klaren Definition gesellschaftlicher Effekte kann man sich über die Einführung eines BGE streiten und im Zuge dessen dann auch finanzielle Lösungen erörtern.
Zuerst sollte schon die Finanzierung stehen, bevor weiter verhandelt wird. Das durch das BGE die Gesellschaft groß verändert wird, glaube ich nicht, nur ein kleiner Teil der Gesellschaft wird mit 1.000 Euro im Monat auskommen. Beispiel meine Tochter, die zahlt in Stuttgart 700 Euro Miete (warm). Die ist dann doch nicht frei, nur weil sie 1000 Euro im Monat bekommt.
Die Veränderung findet weniger im monetären Bereichen statt sondern in der Beziehung zwischen Staat und Bürger und auch Arbeitgeber vs Arbeitnehmer. Wenn die Höhe nicht einen definierten Sozialsatz übersteigt, wäre das BGE ein besseres lebenslanges „Kindergeld”. Das BGE muss so hoch sein, dass man davon leben kann, dass alle heutigen Sozialleistungen wie beispielsweise Arbeitslosengeld überflüssig werden, sonst hat es seinen Namen nicht verdient. Es stimmt: Als zusätzliche Alimentierung zum Arbeitslohn ändert sich wenig bis nichts.
Ich glaube wir müssten da erst mal die Begrifflichkeit klären.
Also ich bin überzeugt, dass irgendeine Art von Einkommen eingeführt wird. 15 bis 20 Millionen Arbeitslose, die auf H4 Niveau vor sich hin siechen, kann sich der Staat nicht erlauben spätestens bei der übernächsten Wahl sitzt dann eine radikale Partei am Ruder. Ob das Einkommen bedingungslos sein muss, bezweifele ich stark. Wer stellt dann noch groß ein, wenn die Mitarbeiter bei einer Kleinigkeit einfach schnell kündigen können. Das wäre der Tod für die Kleinbetriebe.
Zitat von Werner im Beitrag #9Das BGE muss so hoch sein, dass man davon leben kann, dass alle heutigen Sozialleistungen wie beispielsweise Arbeitslosengeld überflüssig werden, sonst hat es seinen Namen nicht verdient. Es stimmt: Als zusätzliche Alimentierung zum Arbeitslohn ändert sich wenig bis nichts.
Dir ist hoffentlich klar dass 1/3 aller Einkommensteuerpflichtigen Einkünfte von weniger als 15.000 € im Jahr bzw 1.250 € im Monat erzielt. https://de.statista.com/statistik/daten/...lichtiger-2004/ Erklär doch mal warum diese Leute bei einem BGE von 1.250 € was arbeiten sollen, wer ihre Arbeit dann in Zukunft macht und wie das finanziert werden soll. Nicht vergessen, die 20 Mio Rentner bekommen selbstverständlich ebenfalls noch das BGE.
Ein BGE macht nur Sinn wenn damit eine tiefgreifende Änderung der Gesellschaft verbunden ist. Als Konjunkturprogramm unnötig. Als Ersatz für staatliche Sozialleistungen untauglich. Da reicht das bestehende System.
Der Satz: „Wer stellt dann noch groß ein, wenn die Mitarbeiter bei einer Kleinigkeit einfach schnell kündigen können.” zeigt was ich mit den neuen Verantwortlichkeiten der Menschen meine. Die Frage, ob die Zivilgesellschaft damit umgehen kann ist eine der Fragen, die ich im Raum stehen ließ, die, so sie negativ zu beantworten ist, einer Einführung eines echten BGE entgegensteht. Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der Zivilgesellschaft durchaus in der Lage ist diese Verantwortung pflichtbewusst zu übernehmen und die neuen Freiheiten vertrauensvoll zu gestalten. Ist die Zivilgesellschaft schlecht? Warum gehen wir in diesem Kontext immer von einer grundsätzlichen Faulheit der Menschen aus? Zugegeben: An diesen Einsichten müssen wir noch hart arbeiten.
Zur Finanzierung: Die gesamte Summe staatlicher sozialer Transferleistungen beim Kindergeld angefangen bis Hartz IV können herangezogen werden. Die teure staatliche Sozialverwaltung wie beispielsweise die Agentur für Arbeit entfällt. Es gibt bestimmt auch noch philosophische Ansätze unser Steuersystem den veränderten Verhältnisse anzupassen. Führt hier jetzt aber zu weit.
Klar: Wenn wir nur Bedenken formulieren und Vorteile nicht wahrnehmen führt diese Diskussion ins Nirwana.
Zitat von Werner im Beitrag #12Zur Finanzierung: Die gesamte Summe staatlicher sozialer Transferleistungen beim Kindergeld angefangen bis Hartz IV können herangezogen werden.
Durch das BGE werden die Transferleistungen extrem steigen. Ein Hartz4-Empfänger bekommt ja dann nicht 409 € im Monat sondern 1.250 €. Mehr als 6 Mio Rentner haben eine Rente von unter 500 €, in Zukunft 1.250 €. Und die 50 + x-jährigen möchte ich mal sehen die dann überhaupt noch arbeiten gehen. Das werden keine 20% sein. BGE in einer Höhe von 1.250 € wird zum Frührentnerparadies.
ZitatDie teure staatliche Sozialverwaltung wie beispielsweise die Agentur für Arbeit entfällt. Es gibt bestimmt auch noch philosophische Ansätze unser Steuersystem den veränderten Verhältnisse anzupassen. Führt hier jetzt aber zu weit.
Das führt nicht zu weit, eine halbwegs realistische Finanzierung ist Grundvoraussetzung für das BGE. Alles andere sind Träumereien. Ich fürchte das werden auch Träumereien bleiben, sonst hätte man das BGE schon im großen Stil eingeführt.
Waren es nicht Träume mit der Entwicklungen beginnen? Wir müssten uns aber auf die Träume einlassen. Die Zivilgesellschaft scheint dazu noch nicht bereit. Ich betrachte das Ganze mehr als Beginn einer Entwicklung, die uns am Ende die Möglichkeit eines BGE eröffnet. Das ist im Grundsatz auch der Inhalt meiner Einlassungen hier. Insoweit ist die Diskussion hier ein Spiegelbild. Es wird noch einige Generationen dauern damit über eine mehrheitlich positive Bewertung das BGE möglich wird.
Wenn die Industrie 4.0 anfängt, sich auf dem Arbeitsmarkt sich auszuwirken, werden sich die Regierenden was einfallen lassen müssen und dies wird keine Generationen mehr dauern. In Finnland läuft ja gerade ein Großversuch und das warten wir mal ab. Die Frage, wie sich die erhöhte Kaufkraft auf den Konsum auswirkt, ist nicht unerheblich, denn der würde ja ggf. ein erhöhtes Steuereinkommen generieren.