Die Stimmkung aus der (vermeintlich) bayrischen Provinz oder die Lage der CSU nach dem Wahldebakel.
Die Helden des Flüchtlingssommers als AfD-Schurken
ZitatDie CSU steht bei Dörfern wie meinem, die ihr Kernland darstellen, im Wort. Die Räume waren voll, alle haben es gehört, jeder sollte damit beruhigt werden; Die CSU würde alles tun, was in ihrer Macht steht. Jetzt steht deutlich mehr in ihrer Macht, und nun lässt sie die CDU spüren, dass sie nicht mehr nur austauschbarer Quengler ist, sondern unverzichtbarer Teil einer neuen Regierung. Mag sein, dass an der CDU nicht vorbei regiert werden kann. Aber die Stimmen sind nun mal so verteilt, dass Jamaika ohne CSU nicht geht. Und die Stimmung im Land ist nun mal so, dass die Leute fragen, warum sie für das ganze Elend der Welt zuständig sein und es hier finanzieren sollen. Das mag aus Berliner Sicht kleingeistig, dumpf und ohne Privilegiencheck sein. Wenn es egal ist, ob Teile der CSU-Wähler dauerhaft nach rechts abdrücken, kann das gepflegt ignoriert werden. Es sind ja nur ein paar Wahlkreise ganz im Süden. 2015 warfen sie noch die Helden der Willkommenskultur, weil keiner sie gefragt, hat, ob sie die Völkerwanderung betreuen wollen. 2017 sind sie die neuen Hochburgen der Unberührbaren, weil viele dort die Erfahrung nicht so toll fanden, und keine Neuauflage wünschen.
Ich halte nichts von CSU oder AfD und habe sie nicht gewählt, aber für die CSU geht es gerade um alles, weil die paar Dörfer hier unten für sie und ihren Anspruch deutlich wichtiger als für die gerümpften Nasen in den Berliner Feuilletons sind. Sicher, es ist a wengal unkommod, wenn jetzt die Begehrlichkeiten von Frau Göring-Eckardt und die Wünsche von Herrn Lindner sowie das weitere Schicksal von Frau Merkel hier bei uns mit entschieden werden. Vielleicht knickt die CSU auch erneut ein und verliert nächstes Jahr ganz schrecklich. Aber nur, weil sich bei der CDU keiner findet, der Frau Merkel sagt: “Du Angie, das war’s, so geht es nicht weiter”, muss das noch lange nicht für jene gelten, denen gerade sehr deutlich hineingedrückt wurde, dass es so nicht weiter geht.
Bei Landtagswahlen sieht es anders aus und da hat die CSU einen sehr guten Stand, zu Recht übrigens, hier sind die Schulen, Straßen und Krankenhäuser in Ordnung, die Sicherheit ist gut, und die allermeisten Moslems sind gut integriert. Kurzum es macht Spaß, in Bayern zu wohnen. Klar gibt es auch Dinge, bei denen es happert aber die kommen halt weniger vor, wie in anderen Bundesländern.
Ich bin überzeugt, dass bei der Landtagswahl die CSU weder ein Top-Ergebnis bekommen wird und wenn es nicht für die absolute Mehrheit reichen wird, dann koalieren sie halt mit den FW oder der FDP.
Man nennt Seehofer hat ja nicht umsonst "Drehhofer" und wenn er so weiter macht, dann wird er bald seine Zeit mit seiner Spielzeugeisenbahn verbringen können.
Rechnet man richtig, dann hat Angela Merkel nur 23,9 Prozent der Stimmen geholt. Wie konnte es dazu kommen? Eine Erklärung liegt in der Auswahl der Leute, die unter ihr etwas werden.
Eine Kolumne von Jan Fleischhauer | SPON | 28.09.2017
Ich möchte an dieser Stelle zwei Geschichten erzählen, die aus meiner Sicht eine Erklärung für den Absturz der CDU liefern.
Zitat von Bin Online im Beitrag #93Großartig von Jan Fleischhauer...
Solche Erklärungen halte ich für Unsinn. Das hat nur sehr wenig mit dem Abschneiden der Union zu tun. Der ganze Wahlkampf war auf Seiten der Union auf eine Fortsetzung der GroKo angelegt. Merkel hat nie ein schlechtes Wort über die SPD-Minister verloren, im Gegenteil sie hat sie sogar gelobt. Aus meiner Sicht ist sich Merkel treu geblieben. Die ist auch mit sich im reinen. Bei der SPD sieht das etwas anders aus. Für mich hat Schulz mit der Weigerung noch am Wahlabend sich komplett einer Regierungsbeteiligung zu verweigern einen unverzeihlichen Fehler begangen. Zur Erinnerung, 10 Tage vor der Bundestagswahl war seine Position noch wie folgt:
"Nach der Bundestagswahl sollen nach dem Willen von SPD-Chef Martin Schulz die Parteimitglieder darüber abstimmen, ob und mit wem die SPD eine Regierungskoalition bildet. Die Mitgliederbefragung nach der Wahl 2013 sei eine „Sternstunde“ der innerparteilichen Demokratie gewesen. „Dahinter können und wollen wir nicht zurück“, sagte der Kanzlerkandidat dem „Spiegel“. http://www.schwaebische.de/politik/inlan...d,10736699.html
Dahinter konnte und wollte die SPD also nicht? Na dann ist ja alles klar.
Ja, habe ich gelesen. Wie gesagt, halte ich nicht für relevant was das Abschneiden der Union betrifft. Wie siehst du denn die von Schulz fest zugesagte, aber dann noch nicht einmal mehr erwähnte Mitgliederabstimmung ob und mit wem man Koalitionsverhandlungen führen will.
Ein guter Artikel (für Spon-Verhältnisse) Eine treffende Analyse zu den beiden Personen.
Was soll man von einer Kanzlerin nun sagen, die, WENN sie schon mal was sagt, folgende Aussagen von sich gibt: 1. Ein 2015 kann und darf sich nicht wiederholen.
Zitat von Einherier im Beitrag #97Ein guter Artikel (für Spon-Verhältnisse) Eine treffende Analyse zu den beiden Personen.
Was soll man von einer Kanzlerin nun sagen, die, WENN sie schon mal was sagt, folgende Aussagen von sich gibt: 1. Ein 2015 kann und darf sich nicht wiederholen.
2. Ich/wir haben alles richtig gemacht.
Offensichtlicher kann kein Widerspruch sein!
Das ist nicht richtig. Ich weiß nicht woran es liegt, aber Merkel wird unglaublich oft falsch zitiert. Die Aussage mit dem "Wir haben alles richtig gemacht" bezieht sich ausschließlich auf den Wahlkampf, nicht auf die Politik. Hier dazu nochmal ein Faktencheck vom Merkur. https://www.merkur.de/politik/merkel-erk...zr-8726007.html
Um ehrlich zu sein, den Schulz habe ich noch nie für voll genommen. Er ist ein Schmock, nicht mehr und nicht weniger. Dohnany hat dazu alles gesagt, was zu sagen ist. Und ich finde es schon interessant, wie die CDU mit ihren Leuten umgeht, mit einem Innenminister Bosbach hätte die Union vermutlich ein paar Prozente mehr und mit einem pfleglicheren Umgang wäre Gauland noch bei der CDU. So ganz unrelevant sind Fleischhauers Erkenntnisse also nicht.
Merkel sieht „Verlustängste“ hinter AfD-Wahlerfolg
Die Wahlerfolge der AfD sind nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch Folge einer Verunsicherung vieler Menschen im Osten, aber auch im Westen.
Berlin - In ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videobotschaft benannte die Kanzlerin einige der Ursachen: „Ich glaube, es sind zum Teil Verlustängste, man hat sich sehr viel aufgebaut, man hat viele Umbrüche in der eigenen Biografie erlebt.“ Aber das allein erkläre die Dinge auch nicht, fügte Merkel hinzu. Man müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen und ihre Probleme lösen, egal wo sie aufträten.
Mit dieser Erkenntnis ist sie ja früh dran. Von der Wohnungsnot der Kleinverdiener (jetzt bis ins mittlere Einkommen) hat sie in den letzten Jahren noch nie was gehört? Von dem brutalen Konkurrenzkampf, den einfache Leute am Arbeitsmarkt ausgesetzt sind wohl auch nicht? Von den hohen Mietnebenkosten, den hohen Strompreisen wohl auch nicht.
Zitat von Bin Online im Beitrag #101Heilsame Erschütterung. Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel kommentiert die Bundestagswahl 2017 in Deutschland.
E§inmal ein Kommentar, in dem nicht der Untergang des Abendlandes befürchtet wird!
Ja, der Köppel, der der deutschen etablierten Politik so gern und so treffend ihre Linkslastigkeit bescheinigt und unsere bleierne Sonnenkönigin Angela der Ersten (oder doch besser Nebelfürstin Angela?) genüßlich vorführt, ist immer ein Vergnügen.
All das hysterische Gehampel der Etablierten bezüglich der AfD ist blanker Unfug.
Besonders peinlich ist die Hysterie der sogenannten Kunstschaffenden, die sich reihum gemüßigt sehen, kund zu tun, wie "geschockt" sie vom AfD-Wahlergebnis sind, obwohl das vorauszusehen war.
Und wenn Köppel gleich darauf die Mätzchen der Gaulands uva in der AfD als das grinsend bezeichnet, was es ist, nämlich dummes Zeug, das kein politisch denkender Deutscher ernst nimmt, zeigt das die Gelassenheit eines Schweizers, der genüßlich das deutsche Gehampel kommentiert.
Wir werden es miterleben müssen, wie die Verhandlungen geführt und wer was für sich bzw. die Partei fordert. Dann werden wir miterleben müssen, das die "neue" Bundesregierung an der Farbenvielfalt von "Jamaika" zerbricht und es zur Auflösung des Bundestages mit anschließender Neuwahl kommen wird. Herr Schulz wird dann wieder die Kanzlerschaft für sich beanspruchen und große Töne spucken.
Sollte ich mich täuschen, dann werde ich erleben müssen, das sich NICHTS in Deutschland ändern wird.
Die großkotzigen bekommen noch mehr Puderzucker in den fetten Arsch geblasen und die kleinen werden noch kleiner gemacht.
Verfolgt man die ganzen Wahlen rückwärts, hat NIE eine Partei oder eine Person einer Partei irgendein Versprechen wahrgemacht. Achja- dafür heißt es ja VERSPRECHEN- denn: huch, da habe ich mich versprochen.
Jeder, der sich einer Wahl stellt/e , hat immer nur sein eigenes Interesse verfolgt. Die Bürger/innen gehen doch 99% der Politkasper am fetten Arsch vorbei.
Und in den Parteien selbst ist doch der Handwerker oder Kaufmann selbst schon Unterschicht. Arbeiter in verantwortungsvoller Position?? WO kämen wir denn hin, wenn ein Maurer Parteivorsitzender werden würde?
Dieses ganze Parteiensystem ist asozial und korrupt.