Das ist doch Unsinn. Die EU ist nun wirklich supertransparent und bietet jede Menge Informationen auf allen möglichen Kanälen. https://europa.eu/european-union/index_de
Die allerwenigsten Menschen sind über die EU auch nur annähernd informiert. Die hören von der EU nur dann was, wenn der Bürgermeister oder das Amt sagt, dass dies, wegen der EU, nicht geht. Dabei könnte die EU ein faszinierendes Thema sein. Ich wiederhole mich, die EU braucht ein gutes Image und daher auch Werbung.
Mehr als ein Appell wird es aber wohl nicht werden.
"Auf die Hilfe der EU können die Separatisten aber wohl nicht zählen. "Unter der spanischen Verfassung war die gestrige Abstimmung nicht legal", ließ EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Montag einen Sprecher erklären. Abgesehen von den rechtlichen Fragen glaube die Kommission, "dass dies Zeiten für Einheit und Stabilität sind, nicht für Gespaltenheit und Zersplitterung". http://www.spiegel.de/politik/ausland/ka...-a-1170973.html
In einer Demokratie, noch dazu in einer die der EU angehört, kann man Menschen, die lediglich ihre Stimme abgeben, nicht einfach niederknüppeln. Das müsste die EU und deren Politiker sagen! Nicht das dumpfe Blabla.
Die spanische Minderheitsregierung bekräftigt ihren unnachgiebigen Kurs in der Katalonien-Frage. Doch im Parlament stehen die Zeichen auf Widerstand. Die Sozialisten fordern einen Kurswechsel.
Ute Müller, Madrid, 2.10.2017, NZZ
Fast einen Tag hat es gedauert, jetzt endlich hat sich Spaniens Innenminister Juan Ignacio Zoido für das harte Vorgehen der Polizei beim Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien vom Sonntag entschuldigt, allerdings mit Einschränkungen. Ihm täten die Verletzten auf beiden Seiten leid, sagte Zoido. Insgesamt 893 Menschen waren bei den Zusammenstössen zwischen katalanischen Bürgern und spanischen Polizeieinheiten, die in schwerer Ausrüstung angerückt waren, verletzt worden. Die Mehrheit der Verletzten waren allerdings Katalanen, die ihr Wahlrecht ausüben wollten. Doch zu echter Selbstkritik war Zoido nicht bereit.
Im Parlament konnte Rajoy den Haushaltsplan für 2018 nicht verabschieden, fünf baskische Abgeordnete ließen Rajoys Minderheitenregierung auflaufen. Ob die "schweigende Mehrheit" in Katalanien immer noch gegen eine Abspaltung ist, wird ebenfalls bezweifelt.
Spanien/Katalonien war im heutigen Presseclub das Thema und es war eine sehr informative Sendung.
Einige der Teilnehmer kritisierten die "Nicht-Einmischung" der EU und ich würde von der EU, aber auch von anderen Regierungschefs, mehr Engagement erwarten. Wenn sich die Regional-Nationalisten durchsetzen werden in manchen Regionen Lüste geweckt und das kann dann auch die EU ins Absurdum führen. Leider regiert in Spanien gerade ein Sturkopf, dem jedes Fingerspitzengefühl offenbar fehlt. Dazu kommt noch ein König, dem offenbar jegliches Format fehlt. Im Prinzip können wir nur dafür beten, dass sich in Spanien und Katalonien die Vernunft doch noch durchsetzt.
Für mich wäre ein Europa der Regionen, die untereinander solidarisch verbunden sind, die beste Lösung und dabei sollten die heutigen Grenzen keine Rolle mehr spielen. Christian Steiner erklärt in der NZZ, was bei einer Trennung passieren würde. Wen es interessiert, hier findet ihr den Artikel.
Zitat von Bin Online im Beitrag #22Einige der Teilnehmer kritisierten die "Nicht-Einmischung" der EU und ich würde von der EU, aber auch von anderen Regierungschefs, mehr Engagement erwarten.
Die EU tut sich, durchaus verständlich, schwer damit bei der Demontage der Verfassung eines seiner Mitgliedstaaten mitzuwirken.
ZitatWenn sich die Regional-Nationalisten durchsetzen werden in manchen Regionen Lüste geweckt und das kann dann auch die EU ins Absurdum führen.
Die EU hat nun wirklich genug Baustellen. Noch ein Dutzend weiterer macht es auch nicht besser.
ZitatLeider regiert in Spanien gerade ein Sturkopf, dem jedes Fingerspitzengefühl offenbar fehlt. Dazu kommt noch ein König, dem offenbar jegliches Format fehlt.
Ob es einem passt oder nicht. Das Recht ist klar auf ihrer Seite.
ZitatIm Prinzip können wir nur dafür beten, dass sich in Spanien und Katalonien die Vernunft doch noch durchsetzt.
Wie man heute sehen kann helfen auch gigantische Gegendemonstrationen und eine zunehmende Anzahl von Unternehmen die eine Verlagerung ihrer katalanischen Betriebe ankündigen. Und schon sind die katalanischen Nationalisten massiv in der Defensive. Jetzt muß die EU noch unmißverständlich klar machen dass ein unabhängiges Katalonien nicht mehr Teil der EU und der Euro-Zone ist (und das auch nur mit Zustimmung Spaniens werden kann) und das Thema ist vorerst erledigt.
ZitatFür mich wäre ein Europa der Regionen, die untereinander solidarisch verbunden sind, die beste Lösung und dabei sollten die heutigen Grenzen keine Rolle mehr spielen.
@Orbiter1 Die gestrigen Demonstrationen machen wirklich Mut.
Hier findest Du einen interessantes Interview über die Zukunft der EU.
"Der Nationalstaat wird verschwinden. Schon jetzt ist er teilweise verschwunden. Es gibt eine große Städtebewegung, Leute sagen: Ich komme aus Barcelona oder London, nicht aus Spanien oder Großbritannien. Die zentrale Frage ist: Ist das Nationale das wichtigste identitäre Merkmal? Oder gibt es andere Merkmale, die über dem Nationalen stehen können?"
Die Leute brauchen etwas, mit dem sie sich identifizieren können und das man früher etwas altmodisch als "Heimat" bezeichnet hatte. Die regionale Verbundenheit erlebt jedenfalls eine Renaissance und mit ihr der Wunsch, wieder einigermaßen unter sich zu sein. Gerne auch mit Ausländern aus aller Welt zusammen, aber sich nicht mehr marginalisieren zu lassen und sich ihnen nicht mehr kulturell unterzuordnen, wie die Multikulti-Ideologie das von ihnen verlangt. Im Übrigen sind die europäischen Grenzen ähnlich willkürlich gezogen wie die afrikanischen, man sollte sie also nicht für die Ewigkeit gemacht ansehen. Daß sich Zwergstaaten wie Luxemburg weiterhin so dominant gebärden können oder Zwangsgebilde wie das flämisch-wallonische Belgien oder das britische Nordirland sich noch 100 Jahre werden halten können, ist jedenfalls fraglich. Und darum sollte man sich schon mal auf ein Europa der Regionen einstellen, da ein Europa der entmündigten Nationen ganz offensichtlich nicht funktioniert.
Zitat von J.W.v.Kroethe im Beitrag #25Die Leute brauchen etwas, mit dem sie sich identifizieren können und das man früher etwas altmodisch als "Heimat" bezeichnet hatte. Die regionale Verbundenheit erlebt jedenfalls eine Renaissance und mit ihr der Wunsch, wieder einigermaßen unter sich zu sein.
Und wer bestimmt das? Eine durch dreiste Lügen aufgehetzte Minderheit? Oder die schweigende Mehrheit die das gar nicht will?
ZitatGerne auch mit Ausländern aus aller Welt zusammen, aber sich nicht mehr marginalisieren zu lassen und sich ihnen nicht mehr kulturell unterzuordnen, wie die Multikulti-Ideologie das von ihnen verlangt.
Von einer aufgezwungenen Unterordnung durch eine Multikulti-Ideologie kann doch keine Rede sein. Was von den Zugereisten und den Einheimischen verlangt wird sollte noch viel stärker als bisher in den Gesetzen stehen.
ZitatIm Übrigen sind die europäischen Grenzen ähnlich willkürlich gezogen wie die afrikanischen, man sollte sie also nicht für die Ewigkeit gemacht ansehen.
Mach dir mal keine Sorgen. Spätestens 2 bis 3 Generationen nach großen, verheerenden Kriegen die sich tief in die Bevölkerung eingebrannt haben und zu relativer Stabilität führten geht es wieder los mit den begleichen von alten Rechnungen oder der Klärung von regionalen Zugehörigkeiten. Wir werden es noch früh genug erleben das Europäer andere Europäer abschlachten.
ZitatDaß sich Zwergstaaten wie Luxemburg weiterhin so dominant gebärden können oder Zwangsgebilde wie das flämisch-wallonische Belgien oder das britische Nordirland sich noch 100 Jahre werden halten können, ist jedenfalls fraglich. Und darum sollte man sich schon mal auf ein Europa der Regionen einstellen, da ein Europa der entmündigten Nationen ganz offensichtlich nicht funktioniert.
Und wo willst du mit einem Europa der Regionen starten? Wie wäre es mit dem Europa nach dem 30-jährigen Krieg? Das war ja auch fast 100 Jahre stabil?
Oder hast du eine bessere Lösung mit der dann hinterher alle zufrieden sind? Die Sezessionisten und die Nicht-Sezessionisten.
Weißte, wenn ich darauf hinweise, daß sich in der Karibik mal wieder ein Hurricane der Stärke 5 zusammenbraut, macht es wenig Sinn, empört dagegen zu protestieren, weil der dortige Bedarf an Wirbelstürmen in letzter Zeit mehr als gedeckt wurde...
Zitat von J.W.v.Kroethe im Beitrag #27Weißte, wenn ich darauf hinweise, daß sich in der Karibik mal wieder ein Hurricane der Stärke 5 zusammenbraut, macht es wenig Sinn, empört dagegen zu protestieren, weil der dortige Bedarf an Wirbelstürmen in letzter Zeit mehr als gedeckt wurde...
Ein denkbar schlechter Vergleich. Die Anzahl und Stärke bei Hurricanen sind durch Menschen nicht beeinflußbar. Irgendwelche schwachsinnigen Sezessionsträumereien aber schon. Hast du denn gar keine Antworten auf meine Fragen?
Zitat von J.W.v.Kroethe im Beitrag #25Die Leute brauchen etwas, mit dem sie sich identifizieren können und das man früher etwas altmodisch als "Heimat" bezeichnet hatte. Die regionale Verbundenheit erlebt jedenfalls eine Renaissance und mit ihr der Wunsch, wieder einigermaßen unter sich zu sein. Gerne auch mit Ausländern aus aller Welt zusammen, aber sich nicht mehr marginalisieren zu lassen und sich ihnen nicht mehr kulturell unterzuordnen, wie die Multikulti-Ideologie das von ihnen verlangt. Im Übrigen sind die europäischen Grenzen ähnlich willkürlich gezogen wie die afrikanischen, man sollte sie also nicht für die Ewigkeit gemacht ansehen. Daß sich Zwergstaaten wie Luxemburg weiterhin so dominant gebärden können oder Zwangsgebilde wie das flämisch-wallonische Belgien oder das britische Nordirland sich noch 100 Jahre werden halten können, ist jedenfalls fraglich. Und darum sollte man sich schon mal auf ein Europa der Regionen einstellen, da ein Europa der entmündigten Nationen ganz offensichtlich nicht funktioniert.
So sehe ich es auch. In den Regionen sollen die politischen Entscheidungen entschieden werden, die einen regionalen Bezug haben. Die Probleme der Menschen im bayerischen Wald sind ganz andere, als die Probleme in Friesland. Die Demokratie sollte einfach volksnäher sein und damit auch nachvollziehbarer. Die internationale und überregionale Politik kann ruhig in Brüssel gestaltet werden, wenn es ein faires Wahlsystem gibt. Der Bundestag und die Landtage wären dann Geschichte.
Zitat von Orbiter1 im Beitrag #28 Ein denkbar schlechter Vergleich. Die Anzahl und Stärke bei Hurricanen sind durch Menschen nicht beeinflußbar. Irgendwelche schwachsinnigen Sezessionsträumereien aber schon. Hast du denn gar keine Antworten auf meine Fragen?
Doch, die habe ich. Aber nicht morgens zwischen Tür und Angel, wenn die Pflicht ruft. Geduld also...>ß´)