Zitat von Bin Online im Beitrag #15Und deshalb darf man den Unterdrückten nicht beistehen? Mensch Orbiter, wie bist denn Du drauf?
Aus den letzten Jahrzehnten westlicher Intervention in dieser Region lässt sich doch folgende Erkenntnis ableiten. Unterdrückten beizustehen bedeutete de facto dass sie kurz danach von anderen unterdrückt wurden. Und leider war in vielen Fällen das Maß an Unterdrückung hinterher sogar noch schlimmer als zuvor. Deswegen macht Einmischung dort keinen Sinn. Die müssen ihren Weg schon selbst finden und gehen.
Zitat von Bin Online im Beitrag #17Schnarrn, in Syrien hat das "Nichteinmischen" rund 600 000 Menschen das Leben gekostet.
Du meinst mit Saudi-Arabien, dem Iran, der Türkei, den USA (mit Handbremse) und Rußland, um nur die wichtigsten Interventionisten zu nennen, haben sich noch nicht genug Parteien noch nicht intensiv genug in Syrien eingemischt? Im Irak haben sich die USA massiv eingemischt und es gab dort bis 2015 ca. 1 Mio Tote im "Krieg gegen den Terror". http://www.bundeswehr-journal.de/2015/ru...gen-den-terror/
Zitat von Orbiter1 im Beitrag #12Da wäre es doch viel ratsamer wie Donald Trump Öl ins Feuer zu gießen. Er hat ja sein Herz für das iranische Volk entdeckt, wenige Wochen nachdem er es mit einem Einreiseverbot ("alles Terroristen") belegt hat.
Du hast die typische deutsche Appeasement-Denkweise verinnerlicht. Selber "besonnen" zugucken und wenn die Zauselbärte ihre eigenen Bürger tyrannisieren und abknallen, dann ist es die Schuld von Donald Trump. So einfach ist es! Lieber nimmt der "moralisch hochstehende Deutsche" den Revolutionsexport der Mullahs in Kauf, bevor er sich einmischt.
Zitat von Orbiter1 im Beitrag #18Du meinst mit Saudi-Arabien, dem Iran, der Türkei, den USA (mit Handbremse) und Rußland, um nur die wichtigsten Interventionisten zu nennen, haben sich noch nicht genug Parteien noch nicht intensiv genug in Syrien eingemischt? Im Irak haben sich die USA massiv eingemischt und es gab dort bis 2015 ca. 1 Mio Tote im "Krieg gegen den Terror". http://www.bundeswehr-journal.de/2015/ru...gen-den-terror/
Wie ich es meine, habe ich hier doch schon zigmal geschrieben. Aber egal, ich schreibs halt nochmal.
Man hätte gleich zu Beginn des Bürgerkrieges ein Flugverbot für Assads Luftwaffe durchsetzen müssen und Blauhelme ins Land schicken müssen. Hier hat Europa kläglich versagt!
Der Tagesspiegel ist sicher kein AfD-Blatt, auch kein besonders amerikafreundliches Blatt auch kein Kriegstreiberblatt, sondern eine wohlgelittene linksliberale Qualitäts-Zeitung und der schreibt:
Donald Trump hat mit seiner Iran-Analyse recht
Seit Tagen gehen Tausende Iraner auf die Straße und machen in aller Offenheit ihrem Unmut Luft. Das ist mutig. Denn das Regime in Teheran duldet gemeinhin keinerlei Kritik am politischen Establishment. Die Mullahs werten jede Form des widerständigen Ungehorsams als Angriff auf die Grundfesten der Islamischen Republik – und damit auf ihre Herrschaft. Die Demonstranten bekommen es deshalb mit der geballten Macht des Staatsapparats zu tun. Denn die Botschaft lautet: Wage es niemand, das politische System infrage zu stellen. Wer das tut, bekommt die „Faust der Nation“ zu spüren, warnen die paramilitärischen Revolutionsgarden. Und wieder einmal ist von einer ausländischen Verschwörung gegen den Iran die Rede.
Das gehört zwar zur gängigen Rhetorik der Herrschenden. Irgendwie sind die beiden „Teufel“ Amerika und Israel immer an allem schuld. Doch die harschen Worte und Drohungen sind sehr wohl auch ein Ausdruck von Nervosität. Weil keiner sagen kann, wohin sich die Sache entwickelt. Die Proteste scheinen aus dem Nichts zu kommen. Das macht sie unberechenbar. Die landesweiten Kundgebungen könnten schon in wenigen Tagen der Vergangenheit angehören. Oder aber in eine Art „persischen Frühling“ münden, der letztendlich die Theokratie hinwegfegt.
Das ändert alles nichts daran dass die Menschen in dieser Region, sobald sie von einem Unterdrücker oder einem entsprechenden System befreit wurden, von einem anderen Tyrannen oder System unterdrückt wurden. Oder willst du das bestreiten? Dann nenn mal eine westliche militärische Intervention im Nahen oder Mittleren Osten bzw. Nordafrika die in den letzten 30 Jahren der Bevölkerung Freiheit, Demokratie oder zumindest ein besseres Leben brachte.
Zitat von Bin Online im Beitrag #23In Tunesien hat es, wenn auch auf tönernen Füßen, geklappt.
Genau dort gab es aber keine militärische Intervention durch den Westen. Vielleicht war auch genau das der Grund dafür warum es dort (einigermaßen) geklappt hat. Gegen "Invasoren" aus dem Westen lässt sich von interessierter Seite immer mobil machen. Wenn der Anteil der Menschen in der Bevölkerung für einen Wechsel groß genug ist (in Ägypten war das z. B. nicht der Fall) kommt auch der Wechsel. Da hilft dann auch keine Unterdrückung mehr. Schönes Beispiele sind der Wechsel im Iran vom Schah auf die Mullahs unter Khomeini oder die deutsche Wiedervereinigung.
In Tunesien gab es so gut wie keine Einmischung des Iran oder der Saudis. Die erste Regierung stellten ja die Moslembrüder und die waren weg, weil von den Ölstaaten kein Geld kam. Die Tunesier erinnerten sich an ihre Einnahmen aus dem Tourismus und wählten eine bürgerliche Regierung.
Habe inzwischen Bilder von den Demonstrationen im Iran gesehen. Mein erster Eindruck (im Storchen-Speech). Das sind barbarische, muslimische, gewalttätige Männerhorden die auf Polizisten eindreschen und die noch nicht wissen von wem sie als nächstes unterdrückt werden, falls sie Erfolg haben.
Zitat von Bin Online im Beitrag #29Oha! Du bist also nicht nur ein Fan von Hamas und Fatah, sondern auch von den Mullahs.
Ich bin weder ein Fan von Hamas, Fatah und schon gar nicht von den Mullahs. Ich bin ein Fan von Fakten und einem klaren Blick auf die Realität. Und da ist es nun mal so dass dort ein Unterdrücker den anderen ablöst. Egal ob der Westen interveniert hat oder nicht. Und du bist nicht in der Lage das Gegenteil zu belegen. Die müssen das schon selbst klären und wenn es wie in Europa beim Dreißigjährigen Krieg ein Drittel der Bevölkerung das Leben kostet, dann ist das halt so. Vielleicht haben sie dann wie die Europäer nach dem Dreißigjährigen Krieg dermaßen die Schnauze von ihrer Religion voll dass auch die Fundamentalisten den Islam hinterfragen und es in Zukunft auch noch andere Dinge gibt, die ihnen wichtig sind.