Plötzlich geht es den Iranern um das Ende des Mullah-Regimes
Von Alfred Hackensberger, Tanger | WELT | 31.12.2017
Der Mittlere Osten kommt nicht zur Ruhe. Seit dem „arabischen Frühling“ entstehen immer neue Konflikte. Nach Syrien, dem Irak, Jemen, Bahrain und Katar trifft es nun den Iran. Völlig unerwartet sind dort Proteste gegen das religiöse Regime ausgebrochen.
„Nieder mit dem Diktator“ und „Tod dem Präsidenten“, das rufen seit vier Tagen Demonstranten in zahlreichen Städten der islamischen Republik. Die Regierung sprach von „ausländischen Initiatoren“ und „Konterrevolutionären“. Die Bürger wurden vor „illegalen Zusammenkünften“ gewarnt. Aber die Menschen scheinen sich nicht abschrecken zu lassen. Die Proteste weiten sich von Tag zu Tag aus.
Ich drücke den iranischen Studenten, besonders aber den iranischen Frauen die Daumen, dass sie sich vom Joch der alten, perversen Zauselbärte befreien können.
Priesterherrschaft hat noch KEINEM Volk gut getan. Gerade wir Europäer wissen davon aus unserer Geschichte. Die Iraner beginnen anscheinend allmählich, die Mullahkratie für ein Übel zu halten, das abgeschafft gehört. Wir Europäer sollten sie dabei nicht allein lassen!
Die Iraner rebellieren ja schon lange gegen diese Drecksäcke, Hilfe von außen erhielten sie bis dato nie. Im Gegenteil, Obama, Putin und Steinmeier stabilisierten diese Bestien auch noch. Gerade wird gemeldet, dass die Mullahs das Internet gesperrt haben.
Die Saudis sollten zusammen mit Israel und den USA diese Drecksbrut wegbomben, die Gelegenheit wäre jetzt günstig.
Zitat von Bin Online im Beitrag #3Die Saudis sollten zusammen mit Israel und den USA diese Drecksbrut wegbomben, die Gelegenheit wäre jetzt günstig.
Ja, gute Idee. Da kommen Rußland und China dem Iran zu Hilfe und es geht in Richtung 3. Weltkrieg. Da sollten dann alle die ihn haben wollen persönlich, oder wenn sie zu alt sind ihre Kinder an die Front. Damit es auch wirklich die Richtigen erwischt.
Richard Herzinger schrieb zu den Demonstrationen im Iran einen interessanten Artikel, unter anderem schrieb er:
"Blamiert sind jene „Realpolitiker“, die seit über 30 Jahren auf die Unterstützung eines fiktiven „Reformflügels“ im iranischen Regime und eine schrittweise „Liberalisierung“ des terroristischen Herrschaftssystems der Islamischen Republik setzen — und dabei keine Anbiederung und Schönfärberei scheuten."
Es sind aber nicht nur die Politiker, die hier eine Monster-Diktatur schönreden, sondern auch die Presse. Im Staatsfunk wird der Massenmörder Ruhani immer noch als "Reformer und gemäßigt" hingestellt. Es ist einfach unfassbar, wie nett man in Deutschland mit den widerlichsten Regimes umgeht.
JENNIFER NATHALIE PYKA | 2. JANUAR 2018 | Salonkolumnisten
Während die Proteste im Iran immer blutiger werden, übt sich Europa in besonnener Zurückhaltung. Auf dem Spiel steht vieles: der Atom-Deal, der Status-Quo in Despotistan, die eigene Glaubwürdigkeit. Demonstranten, die für originär europäische Werte sterben, können daher nicht mit Rückendeckung rechnen.
Charles de Gaulle hat einmal gesagt, Staaten haben keine Freunde, sondern Interessen. Das stimmt zwar nicht völlig – immerhin pflegen genügend Länder Freundschaften auf Basis gemeinsamer Werte, die gleichzeitig auch ihren Interessen dienen – aber es ist immerhin eine konsistente Aussage. Sigmar Gabriel hingegen hält es anders. Als Chef des Außenamts pflegt er ganz ausgiebig diverse Freundschaften, etwa zum Palästinenser-Führer Mahmoud Abbas, womöglich auch zu Wladimir Putin, mit dem er gerne mal privat zu Abend isst. Gleichzeitig empfiehlt er sich und den Europäern aber ebenso, sich ihrer „Interessen zu besinnen“ und „Macht zu projizieren“ – so Anfang Dezember auf dem Außenpolitikforum der Körber-Stiftung geschehen. Welche Interessen genau das sein sollen, wollte Gabriel dabei jedoch nicht verraten. Eine „wertorientierte Außenpolitik“ werde bei deren Durchsetzung jedenfalls nicht reichen. Stattdessen sei ein „klarer Blick auf die Welt ohne moralische Scheuklappen“ vonnöten.
Spätestens an dieser Stelle hätte man gerne erfahren, wann genau „moralische Scheuklappen“ denn zuletzt die Aussicht vom Auswärtigen Amt auf die Welt blockiert hätten. Als Sigmar Gabriel den amerikanischen Präsidenten davor warnte, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und damit der deutsch-israelischen Partnerschaft erneut einen ganz besonderen Dienst erwies? Als er für eine frühzeitige Lockerung der Russland-Sanktionen plädierte? Oder doch eher im vergangenen Sommer, da er zu einer Konferenz zum Thema „Friedensverantwortung der Religionen“ den Veranstalter der antisemitischen Al-Quds-Märsche in Berlin einlud?
Zitat von Bin Online im Beitrag #11Jennifer formuliert das, was ich denke und dies einfach famos!
Es wissen mal wieder alle wie Europa in diesem Konflikt auf gar keinen Fall reagieren darf. Mit Besonnenheit! Das geht nun wirklich nicht. Da wäre es doch viel ratsamer wie Donald Trump Öl ins Feuer zu gießen. Er hat ja sein Herz für das iranische Volk entdeckt, wenige Wochen nachdem er es mit einem Einreiseverbot ("alles Terroristen") belegt hat. Was also könnten die Europäer tun? 5 Mio Iranern Asyl gewähren? Nö, geht ja nicht. Mehr als 5 Flüchtlinge aus dieser Region will Europa nicht aufnehmen, die Visegradstaaten nehmen nicht einmal 1 auf. Oder eine Erweiterung des Vorschlags von Bin Online? "Die Saudis sollten zusammen mit Israel und den USA diese Drecksbrut wegbomben, die Gelegenheit wäre jetzt günstig." Ja, aber bitte nur Leute bzw deren Kinder in den Krieg dorthin schicken die für einen Kriegseintritt Europas sind. Mal sehen wieviele dann zusammenkommen. Hat man denn aus 30 Jahre Einmischung in die Konflikte dieser Region wirklich nichts gelernt?
Soso, nach Deiner Logik war es also ein Fehler, dass man 56 zu den aufständischen Ungarn hielt, 53 zu den Arbeitern und Bauern in der Ostzone, 1967 zu den Tschechen und in den achtziger Jahren zur Solidarnosc?
Zitat von Bin Online im Beitrag #13Soso, nach Deiner Logik war es also ein Fehler, dass man 56 zu den aufständischen Ungarn hielt, 53 zu den Arbeitern und Bauern in der Ostzone, 1967 zu den Tschechen und in den achtziger Jahren zur Solidarnosc?
Das sind Länder in Europa, teilweise unsere unmittelbare Nachbarschaft. Da hatten wir sogar die Verpflichtung zu denen zu halten. Das ist Null vergleichbar mit dem Geschehen im Nahen und Mittleren Osten bzw. Nordafrika. Da endete bisher jede Einmischung des Westens (Europa oder USA) mit einem Desaster.